Die besten Webcams für Blickkontakt-Login
Was ist Windows Hello?
Zum ersten Mal wurde Windows Hello durch die Surface-Produkte von Microsoft der Öffentlichkeit bekanntgemacht. Seit Windows 10 können Sie sich durch Windows Hello mit verschiedenen biometrischen Daten an Ihren Geräten einloggen, ohne ein Passwort eingeben zu müssen. Das Login geschieht dabei sehr rasant, ein Surface Pro-Gerät beispielsweise erkennt Sie in weniger als einer Sekunde - auch bei kompletter Dunkelheit.
Kameras mit Kompatibilität zu Windows Hello benötigen dafür aber auch etwas mehr als nur rein visuelle Daten. In die Kameras ist eine Infrarot-Tiefenkamera eingebaut, die Gesichtskonturen erfasst. Dadurch ist es beispielsweise nicht möglich, einfach ein Foto vor die Kamera zu halten und sich auf diese Weise einzuloggen - es muss sich um ein menschliches Gesicht handeln.
Windows Hello-Kameras: Was müssen sie können?
Windows Hello existiert bereits seit 2015 wurde auch von Windows 10 auf Windows 11 überführt. Seitdem müssen Sie nicht immer ein Passwort oder eine PIN eingeben, sondern Sie schauen einfach ungefähr in Richtung Ihres Gerätes. Dabei müssen Sie nicht zwingend bestimmte Posen einnehmen oder auf eine vordefinierte Art in die Kamera schauen: Ganz natürliche Bewegungen, als würden Sie sich gerade an den PC setzen und arbeiten wollen, reichen aus.
Wie bereits erwähnt, muss die Kamera dafür mit einem Infrarot-Tiefenmesser ausgestattet sein, was die Anzahl an verfügbaren Geräten auf dem Markt einschränkt. Theoretisch können Sie auch Ihren Fingerabdruck scannen lassen, aber auch dafür benötigen Sie spezielle Hardware. Eine Kamera reicht meistens aus und bietet noch sehr viel mehr Funktionen als ein Fingerabdruckscanner - denn die Kamera ist damit zwar ein Sicherheitsfeature, aber sie kann beispielsweise auch für Meetings verwendet werden.
Angst um Ihre persönlichen Daten müssen Sie sich übrigens nicht machen: Ihr Gesicht wird mit einem lokal gespeicherten Referenzbild vergleichen, das bei der Einrichtung von Windows Hello erstellt wird. Ihre Daten bleiben also stets bei Ihnen auf dem Gerät (was aber auch bedeutet, dass Sie Windows Hello bei einer Neuinstallation von Windows oder einem Gerätewechsel immer neu einrichten müssen).
Schauen wir uns nun an, was Ihre Hardware können sollte, um Windows Hello optimal zu unterstützen.
Linsen
Manche Webcams werben damit, besonders hochwertige Glaslinsen zu verwenden, was die Qualität verbessern soll. In günstigeren Kameras kommen hingegen meist Kunststofflinsen zum Einsatz. Zwar stimmt diese Behauptung auch, doch den Unterschied müssen Sie für den Anwendungszweck von Webcams mit der Lupe suchen. Livestreams oder Videokonferenzen sind immer stark komprimiert, sodass Kompressionsartefakte längst das gesamte Bild in Mitleidenschaft ziehen, bevor die Qualität der Linsen überhaupt eine Rolle spielt.
Mikrofone
Die allermeisten Kameras sind mit einem Mikrofon ausgestattet. Das soll bei der Kommunikation mit anderen Teilnehmern in einem Videochat helfen. So könnten Sie beispielsweise mit Arbeitskollegen reden, ohne sich extra ein Headset aufsetzen zu müssen, was die meisten Personen als angenehm empfinden.
Aber: Die Qualität dieser Mikrofone in den Webcams ist meistens "gut genug", aber nicht herausragend. Für höhere Ansprüche sollten Sie in jedem Fall über ein separates Mikrofon nachdenken, das Ihre Stimme deutlich klarer abbildet. Ob Sie dies benötigen oder nicht, müssen Sie selbst entscheiden. Zusätzlich winken in getrennten Mikrofonen meist zusätzliche Features wie eine Geräuschunterdrückung, sodass andere Personen beispielsweise nicht hören, wenn Sie etwas auf Ihrer Tastatur eingeben. Der Nachteil ist der Preis, denn gute Mikrofone können schnell einen mittleren dreistelligen Betrag erreichen.
Auflösung
Die Auflösung ist nicht der einzige Indikator für die Bildqualität, aber sie kann vor allem hinsichtlich der Bildschärfe viel ausmachen. Heute sind praktisch nur drei Auflösungen relevant:
• 720p ist der Einstieg und bedeutet eine Auflösung von 1.280 * 720 Pixeln. Dies sollte für typische Videokonferenzen mit den Arbeitskollegen ausreichen und deckt auch viele Anwendungsbereiche wie Livestreaming recht gut ab. Soll die Webcam für Chats mit Freunden zum Einsatz kommen, reichen 720p ebenfalls aus - und auch das Spiegeln von Desktopinhalten, um zum Beispiel digital eine Präsentation zu halten, kommt in Frage. Spiele freuen sich beim Streaming ebenfalls über diese Auflösung, doch müssen Sie eventuell mit Qualitätseinbußen rechnen.
• 1080p, oder 1.920 * 1.080 Pixel, ist heute der Standard. Die meisten Monitore werden in dieser Auflösung verkauft und auch sehr viele Notebooks vertrauen auf 1080p bzw. Full-HD. Der Vorteil im Vergleich zu 720p ist die wesentlich gestiegene Pixelanzahl, was das Bild deutlich schärfen kann. Möchten Sie, dass Sie in Videokonferenzen gut zu erkennen sind, ist dies die richtige Wahl. Da viele Spiele ebenfalls mindestens in 1080p gespielt werden, eignet sich die Auflösung auch fürs Spielestreaming.
• 2160, auch bekannt als 4K oder Ultra-HD, vervierfacht die Anzahl der Pixel noch einmal auf 3.840 * 2.160 Pixel. Die Bildschärfe ist jetzt exzellent, besser ist es mit heutiger Hardware kaum möglich. Diese Webcams sind immer dann ein guter Kauf, wenn Sie möchten, dass Zuschauer möglichst jedes Detail erkennen können. Aber: Sie benötigen eine ausreichend schnelle Internetverbindung, um 4K problemlos hochzuladen. Dies kann Sie vor allem in ländlichen Gegenden vor Probleme stellen.
Den hohen Preis für 4K-Kameras müssen Sie nicht zahlen, wenn Sie ohnehin nur an Videokonferenzen interessiert sind. Bislang sind diese Geräte eher etwas für Personen, die Videoaufzeichnungen lokal vornehmen möchten, um diese später hochzuladen. Professionelle Anwendender und Enthusiasten sind die Zielgruppe. Für Windows Hello ist es übrigens absolut nebensächlich, welche Auflösung Sie wählen.
Unterhalb von 720p sollten Sie heute aber keine Webcam mehr kaufen, denn der Qualitätsverlust beim Umstieg auf 480p oder gar 360p ist immens.
Kompatibilität
Heute ist meistens alles standardisiert, sodass Ihre gekaufte Webcam problemlos mit typischen Anwendungen zurechtkommen sollte. Dazu gehören Programme wie Microsoft Teams, Google Meet, Skype oder auch Streamingsoftware wie OBS.
Gelegentlich werben Kameras damit, spezielle Unterstützung für einige dieser Programme mitzubringen. Meist bedeutet dies, dass vielleicht bestimmte Features oder Einstellungen im Optionsmenü vorhanden sind, sodass die Nutzung der App einfacher gelingt. Dieser spezielle Support ist aber selten der Rede wert und beläuft sich meist auf kleinere Funktionen, die versierte Anwenderinnen und Anwender auch selbst übernehmen können. Wir raten Ihnen daher zu, diesen Marketingversprechen nicht zu viel Glauben zu schenken. Am Ende bedeuten Aussagen wie "100 % Skype-kompatibel" oder "Zertifiziert für Microsoft Teams" nämlich meistens fast nichts.
Vier Modelle im VergleichHello DX5 von CSL
Für etwa 70 Euro bekommen Sie diese Webcam von CSL, die mit der nötigen Hardware ausgestattet ist, um Windows Hello problemlos zu verwenden. Die Anmeldung klappt fast immer ohne Probleme, sodass Sie sich nur hinsetzen müssen, um sich sofort im Betriebssystem einzuloggen.
Die Hello DX5 bietet 1080p-Auflösung sowie eine praktische, schwenkbare Halterung, damit Sie das Gerät gut auf Ihr Gesicht ausrichten können. Mehr als 30 Bilder pro Sekunde verarbeitet die Kamera nicht, brauchen Sie flüssigere Bildwiedergabe, müssen Sie daher mehr Geld in die Hand nehmen. Ein Mikrofon ist integriert, weitere Kosten kommen also nicht zwingend auf Sie zu. Gelegentlich hat die Hello DX5 Probleme mit dem Autofokus - doch das geschieht so selten, dass es kaum als echter Kritikpunkt zu bewerten ist.
Für den relativ niedrigen Preis bekommen Sie somit eine Windows Hello-Kamera, die einen guten Einstieg in die Welt der Webcams markiert.
HelloCam von NexiGo
Auch hier stehen 70 Euro auf dem Programm, die technische Daten ähneln dem Modell von CSL: 1080p-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde werden geboten. Verzichten müssen Sie dafür aber auf einen Autofokus, sodass Sie sich immer in einer Entfernung von etwa 30 bis 120 Zentimetern vor der Linse aufhalten müssen.
Mikrofone sind mit an Bord und auch eine kleine Beleuchtung via LED-Licht ist dabei - die aber für einen dunklen Raum zu knapp dimensioniert ist. Ein wenig Hintergrundbeleuchtung ist somit immer notwendig. Der Hersteller hat auch an einen Sichtschutz gedacht, den Sie aktivieren können, wenn Sie die HelloCam nicht verwenden - praktisch aus Sicht des Datenschutzes. Negativ fällt auf, dass das Kabel relativ kurz ist - und Sie müssen eine herstellereigene Software installieren, um das Gerät zu nutzen. Das kann recht störend sein, wenn es schnell gehen muss.
Insgesamt ist die HelloCam also eine solide Kamera, die Ihre Aufgabe für Windows Hello gut erledigt - aber mehr auch nicht.
Brio 4K von Logitech
Fast 130 Euro kostet diese Webcam von Logitech, womit sie fast doppelt so teuer ist wie die beiden bisherigen Modelle. Dafür bekommen Sie aber 4K-Auflösung und einen sehr gut funktionierenden Autofokus, der Sie immer ins richtige Licht rückt.
Die Anmeldung über Windows Hello gelingt ohne Probleme, außerdem ist das weitwinklige Sichtfeld der Brio 4K ein Segen - denn so müssen Sie nicht immer starr vor Ihrem Gerät sitzen. Die Qualität des Mikrofons ist ebenfalls sehr gut, was den Bedarf nach einem externen Mikrofon senkt. Auch an Kontrast, Farben & Co. gibt es nichts zu meckern.
Der einzige Nachteil an der Logitech-Webcam ist somit ihr Preis - denn nur für einen schnelleren Login werden wohl nur wenige Personen 130 Euro in die Hand nehmen.
UltraSharp 4K von Dell
170 Euro kostet diese Kamera, die dafür auch die Grenzen des technisch Machbaren auslotet: Sie bekommen 4K-Auflösung und einen 5-fachen Zoom, der Dynamik in die Übertragung bringen kann. Die Sichtfelder können Sie frei konfigurieren und auf Knopfdruck aktivieren, sodass Sie den Fokus verschieben können. Einen fixen Fokus bietet die Kamera nicht, das Dell-Gerät reagiert somit immer dynamisch auf die aktuellen Anforderungen.
KI-Software schneidet auf Wunsch das Bild so zu, dass Ihr Gesicht immer in der Mitte bleibt - auch, wenn Sie sich bewegen. Durch die Rauschunterdrückung, die Artefakte herausfiltert, sieht das Bild noch besser aus. Aber: Ein Mikrofon ist nicht mit an Bord, die UltraSharp 4K liefert nur das Bild - das dafür aber über jeden Zweifel erhaben ist. Suchen Sie das Nonplusultra unter den Windows Hello-Kameras, werden Sie bei diesem Modell fündig.