Die häufigsten Fehler von Radfahrern
Von der Beleuchtung bis zum Zebrastreifen – hier sind Rad- bzw. E-Bike-Fahrer gefährlich unterwegs.
Einfach den Zebrastreifen benutzen? Warum das keine gute Idee ist. Wir verraten, was die meisten Radfahrer regelmäßig falsch machen.
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Einfach den Zebrastreifen nutzen
Wer auf dem Rad oder E-Bike fährt, ist kein Fußgänger. Insofern darf man dann auch den Zebrastreifen nicht mit den Vorrechten eines Fußgängers überqueren, zumal das gefährlich werden kann. -
Zum Beispiel, wenn ein Auto stark abbremsen muss, weil man mit dem Rad über den Fußgängerüberweg flitzt. Was hingegen erlaubt ist: Man steigt vor dem Zebrastreifen ab und schiebt das Zweirad darüber.
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Zu wenig Sicherheitsabstand halten
Vor allem bei parkenden Autos kann das fatal werden. Denn sind hier die Insassen unachtsam und öffnen abrupt die Tür zum vorbeifahrenden Rad oder E-Bike, kommt es zu einem sogenannten Dooring-Unfall. -
An dem ist man als Zweiradfahrer zwar nicht unbedingt schuld. Doch das ist irrelevant – auf dem Zweirad muss man dafür schlimme Verletzungen fürchten. Insofern dient der Sicherheitsabstand der eigenen Gesundheit.
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Keine oder nur eine schlechte Beleuchtung benutzen
Immer wieder sieht man abends oder in der Dämmerung Radfahrer ohne Licht. Dabei ist die Beleuchtung enorm wichtig, um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein. -
Und ja, das gilt auch, wenn man nur den Radweg benutzt. Auch Reflektoren und Rückstrahler sind Pflicht. Blinkende Lichter alleine sind nicht genug.
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Sich alkoholisiert auf den Sattel setzen
Radfahrer denken immer wieder, auf dem Rad sei Alkohol ein Bagatellvergehen. Dabei gibt es hier ebenfalls Promillegrenzen, wenn auch etwas großzügigere. -
Wer mit 0,3 Promille oder mehr durch seinen Fahrverhalten negativ auffällt oder einen Unfall baut, muss wegen relativer Fahruntauglichkeit mit einer Strafanzeige rechnen.
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Ab 1,6 Promille geht man von absoluter Fahruntauglichkeit aus, was, wenn Sie erwischt werden, zu 3 Punkten, einer Geldstrafe und meist einer MPU führt.
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Zu laut Musik hören
Kopfhörer rein und in die Pedale treten? Das macht Spaß und ist an sich nicht verboten. Entscheidend ist allerdings die Lautstärke. -
Man muss auf dem Rad bzw. E-Bike noch jederzeit den gesamten Straßenverkehr mit den Sinnen wahrnehmen können, also Klingeln, andere Autos oder Martinshörner hören können.
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Zu laute Musik ist daher tabu. Kommt es wegen zu lauter Musik zum Unfall, kann man sogar den Anspruch auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld verlieren.
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Zum Geisterfahrer werden
Mit der Fahrtrichtung nehmen es viele Rad- und E-Bike-Fahrer nicht so genau. Sie fahren auf Radwegen oder sogar auf der Straße auf der falschen Seite. -
Das kann nicht nur mindestens 20 Euro Verwarngeld kosten, sondern zudem sehr gefährlich werden.
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Auch in der Einbahnstraße ist das Fahren in die entgegengesetzte Richtung für Radfahrer verboten – es sei denn, ein Zusatzschild erlaubt ausdrücklich, dass die Einbahnstraße mit dem Rad in beide Richtungen befahren werden darf.
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Radwege müssen ebenfalls per Schild in beide Richtungen freigegeben werden, damit man kein Geisterfahrer sind.
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Das Handzeichen beim Abbiegen weglassen
Es gibt kaum einen Rad- oder E-Bike-Fahrer, der per Handzeichen anzeigt, wenn er die Richtung wechselt bzw. abbiegt. Entweder, weil es vergessen wird oder weil es vielen lästig ist. -
Dabei ist das Handzeichen beim Abbiegen auf dem Rad ebenso verpflichtend wie der Blinker beim Auto.
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Bei Unterlassung drohen mindestens 10 Euro Verwarngeld. Und noch viel wichtiger: Es dient der eigenen und der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer, dass man die Richtungsanzeige macht.
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Mit dem falschen Reifendruck unterwegs sein
Die Fahrradreifen beeinflussen in großem Maße die Sicherheit und das Fahrverhalten im Straßenverkehr. Trotzdem sind viele Rad- und E-Bike-Fahrer mit zu wenig oder – seltener – zu viel Luftdruck unterwegs. -
An den Richtwert sollt man sich bedingt halten, sein Minimum und Maximum findet sich jeweils an der Seite des Reifens.
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Die rote Ampel ignorieren
Ein häufig gesehenes Bild: Die Ampel ist rot, doch Rad- und E-Bike-Fahrer halten nicht. Sondern mogeln sich vorbei, z.B., indem sie mal eben kurz auf den Gehweg ausweichen. -
Speziell Ampeln, die auf dem Radweg nur für Radfahrer gelten, werden gerne "übersehen". Dabei kann das Ignorieren roter Ampeln mit bis zu 180 Euro und generell einem Punkt in Flensburg sehr kostspielig werden.
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Ganz davon abgesehen, dass dieses Verhalten extrem gefährlich ist.
Und wer sein Rad gerade erst aus dem Winterschlaf geholt hat, sollte es schnell wieder fit für den Frühling machen. Das ist beim Check-up zu beachten:
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Rad reinigen
Der Winter kann dem Fahrrad je nach Lagerung ziemlich zusetzen - ob Staub im Keller, Pollen, Matsch oder Vogelkot in der Natur. Die Reinigung des Rads sollte immer der erste Schritt bei Fahrrad-Frühlingsputz sein. -
Bei einer gründlichen Reinigung - am besten mit Allzweckreiniger und Wasser - dürfte dann auch auffallen, ob Schrauben am Rad locker sind oder sonst irgendwelche größeren Macken bestehen.
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Fahrradkette ölen
Nach der Winterpause braucht das Fahrrad nicht nur einen gründlichen Waschgang, sondern muss auch geölt werden. Alle beweglichen Teile des Rads und alle Dichtungen sollten eingefettet werden und die Fahrradkette geölt. -
Dazu säurefreies Öl, etwa Schmieröl aus dem Fahrradladen, in alle Gelenke tropfen.
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Bremsen und Schaltung checken
Die Bremsen sind besonders wichtig. Vorder- und Hinterradbremsen sollten gleichmäßig funktionieren, die Bremshebel sollten leichtgängig sein und nicht quietschen. -
Auch die Schaltung sollte einwandfrei funktionieren. Alle verfügbaren Gänge sollten sich leicht schalten lassen. Im Zweifel ist es ratsam, einen Fachhändler aufzusuchen.
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Licht prüfen
Ohne Licht sollte man im Dunkeln nicht auf den Drahtesel steigen. Daher gilt es, alle Kabel- und Steckverbindungen der gesamten Lichtanlage zu prüfen. Funktioniert ein Licht nicht, muss entweder das Leuchtmittel ausgewechselt oder möglicherweise das Kabel ersetzt werden. -
Den Akku von batteriebetriebenen Lampen rechtzeitig vor der ersten Fahrt aufladen.
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Reifen begutachten
Auch die Reifen sollten genauer begutachtet werden. Die Mäntel dürfen nicht zu abgefahren oder zu spröde sein, ebenso die Reifenflanken. Zudem haben die Reifen über die Wintermonate wahrscheinlich Luft verloren. -
Deshalb vor der ersten Fahrt unbedingt den Reifendruck kontrollieren und die Reifen aufpumpen. Ein guter Mittelwert sind hier etwa zwei Bar.
Mit diesen Regeln ist man als Radfahrer auf der sicheren Seite.