Die neue Lust der Frauen am Seitensprung

Fremdgehen ist reine Männersache? Von wegen! Evolutionsbiologen und Sexualforscher haben herausgefunden, warum immer mehr Frauen Ihrer Lust auf erotische Abenteuer nachgeben. Unsere Kollegen der "Fit For Fun" zeigen, was den weiblichen Seitensprung anders macht!
Das weit verbreitete Klischee, dass nur Männer innerhalb einer Beziehung einem Seitensprung nicht abgeneigt sind, wird durch neueste Fakten aus der Forschung klar widerlegt. Laut Partnervermittlungsagentur Elite Partner zieht es 41 Prozent der Frauen in fremde Betten. Denn auch das weibliche Geschlecht steigert beim Fremdflirten nicht nur den Appetit auf sexuelle Abwechslung, sondern frühstückt auch gerne auswärts.
Auszeit von Heim und Herd
Auch wenn es zu Hause eigentlich ganz okay läuft, suchen immer mehr Frauen das prickelnde Abenteuer außerhalb der eigenen vier Wände. Alltag, Arbeitsstress und mangelnde Zeit füreinander sind Sexkiller für viele Beziehungen. Frei nach dem Motto „Gelegenheit macht Liebe“ kann der Duft eines anderen Mannes vom heimischen Herd in den Hinterhof locken. Und Untreue bei Frauen ist kein gesellschaftliches Stigma mehr. Die Hemmschwelle sinkt – auch durch die berufliche Unabhängigkeit.
Erotik für Komplimente und Zuwendung
Für viele Frauen ist Nähe und Vertrauen eine wichtige Basis für Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Oft ist bei einem Flirt das Gefühl, verstanden und gehört zu werden, größer als bei der Auseinandersetzung über die kleinen und großen Probleme des täglichen Zusammenlebens. So kann aus einem harmlosen Flirt eine heiße Affäre werden, wenn der eigene Partner kein offenes Ohr mehr für Wünsche und Sehnsüchte des anderen hat. Fehlt es an Zärtlichkeit und Zuwendung in der Partnerschaft, sind Frauen besonders aufgeschlossen gegenüber bewundernder Worte anderer Männer. Und schon ist der Highway zum Höhepunkt mit prickelnder Erotik am Wegesrand eingeschlagen...
Frischekick und Selbstbestätigung
In der ersten Zeit des frisch Verliebtseins erleben Paare im Schlafzimmer weit mehr als nur nächtliche Bettruhe. Küssen, schmusen und mehr beflügelt beide und fördert innige Zweisamkeit. Nach jahrelanger Bettroutine kann die Leidenschaft schon mal zum Stillstand kommen und ein engumschlungenes Miteinander wird zum stillen Nebeneinander. Verbotener Sex bringt den lang ersehnten Kick und die benötigte Selbstbestätigung.
Evolutionsbedingter Urinstinkt
Männer und Frauen suchen einander und gehen eine Partnerschaft ein, um die gemeinsamen Kinder aufzuziehen - so die Evolutionstheorie. Die Frau sucht dabei nach einem männlichen Partner, dem sie zutraut verantwortungsbewusst und fürsorglich seine Vaterrolle zu erfüllen. Ihr sexuelles Verlangen sucht gleichzeitig nach einem starken und attraktiven Vertreter des männlichen Geschlechts. Werden diese Attribute nur bedingt durch den Vater der Kinder erfüllt, erhöht sich die Bereitschaft für einen Seitensprung. Und: „Vielmännerei - Polyandrie - kann sich positiv auf den Nachwuchs auswirken. Durch die Kombination mit den Genen unterschiedlicher Männer können gesündere und anpassungsfähigere Nachkommen zur Welt kommen“, so Dr. Klusmann, Evolutionspsychologe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Frauen gehen gezielter vor
Während sich Männer oft spontan der Lust und Gelegenheit ergeben, gehen Frauen zielgerichtet und mit Vorsatz auf die Pirsch nach dem erotischen Kick. Die Anonymität einer Großstadt bietet zusätzlich vielfältige Möglichkeiten, sich außerhalb der eigenen vier Wände auszutoben, ohne vom neugierigen Nachbarn auf frischer Tat ertappt zu werden. Zudem sind Frauen gegenüber Männern verschwiegener und sind den Männern in der Kunst des Lügens weit voraus – was zur Folge hat, dass ihr Seitensprung seltener auffliegt. Manche Frauen beherrschen die Verschleierung fast in Perfektion: Bei einer Studie der Georg-August-Universität Göttingen gaben 15 Prozent der Frauen zu, ihren Partner schon mehrfach betrogen zu haben, ohne entdeckt worden zu sein.
Einmal untreu – für immer aus?
Ist Fremdgehen für die Beziehung ein Nervenkitzel oder Killer? Eine Beziehung kann durch einen Seitensprung aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden oder aber auch zu getrennten Wegen für immer führen. 30 Prozent der Männer empfinden bereits eine Verabredung als Vertrauensbruch. Wenn es um Sex geht, ist bei 28 Prozent die Schmerz- und Toleranzgrenze eindeutig überschritten. Einer Forsa-Umfrage zufolge halten 45 Prozent der Befragten einen Seitensprung für unentschuldbar – und ganze 92 Prozent glauben nicht daran, dass ein Seitensprung die Beziehung retten kann. Das ergab eine aktuelle Studie der Partnervermittlung eDarling.