Pikes Peak Hill Climb 2016
Romain Dumas hat das Bergrennen am Pikes Peak gewonnen. Eine Woche nach seinem Sieg beim 24h Rennen in Le Mans triumphierte der Porsche Werkspilot auch beim legendären „Race to the Clouds“ in Colorado.
1916 rasten zum ersten Mal Autos über Schotterstraßen auf den 4.301 Meter hohen Gipfel des Pikes Peak im US-Bundesstaat Colorado. 100 Jahre später hat das Bergrennen nichts von seiner Faszination verloren. Die 19,99 Kilometer lange Strecke ist mittlerweile komplett asphaltiert und deutlich schneller – aber nicht weniger gefährlich. Ein kleiner Fehler in den engen Serpentinen reicht aus und es geht hunderte Meter abwärts.
Dumas bringt Pikes Peak-Rekord nicht in Gefahr
Bei der Jubiläumsausgabe erklomm Romain Dumas den Berg am schnellsten. Nur eine Woche nachdem sich der in Genf lebende Franzose mit dem Porsche 919 die 24h Le Mans-Krone gesichert hatte, durfte er am Pikes Peak erneut jubeln. Seine Gesamtzeit von 8:51.445 Minuten lag allerdings immer noch 37,567 Sekunden über dem Rekord, den Sebastien Loeb 2013 mit seinem Peugeot-Prototypen aufgestellt hatte.
Dumas störte das aber wenig. Den in Eigenregie aufgebauten Renner namens „Norma M20 RD Limited“ hatte das umtriebige Vollgastier für die 2016er Ausgabe des Pikes Peak-Rennens umfangreich technisch aufrüsten lassen. Das nur 610 Kilogramm schwere Geschoss bekam einen Allradantrieb verpasst. Der 2,0 Liter-Motor wurde mit einem größeren Turbo-Lader bestückt, wodurch das Leistungsgewicht fast auf 1 PS/kg gedrückt werden konnte.
Technik-Drama kurz vor dem Gipfel-Sturm
Beinahe wäre der Traum vom Pikes Peak-Titel allerdings in letzter Sekunde geplatzt. Im Freien Training einen Tag vor dem Rennen ereilte das Team ein Motorschaden. Dumas konnte die letzte Sektion zum Gipfel nicht mehr üben. Seine Mechaniker mussten für die Reparatur eine Nachtschicht einlegen. Am Ende reichte es dennoch, um sich mit 5,673 Sekunden Vorsprung vor Vorjahressieger Rhys Millen und dessen Elektro-Renner eO PP100 durchzusetzen.
„Das ist wirklich unglaublich“, strahlte Dumas auf dem Gipfel. „ Innerhalb weniger Tage das 24h Rennen in Le Mans und das Bergrennen am Pikes Peak zu gewinnen, ist mehr als ich mir erträumt habe. Natürlich war der Sieg das Ziel. Aber die Aufgabe war nicht einfach. Wir wussten, dass unsere Pace besser als vor 2 Jahren ist. Aber wir wussten auch, dass die Elektro-Prototypen schnell sein werden.“
Verbrenner verlieren Leistung
Elektro-Autos sind wegen der großen Höhe und des niedrigen Sauerstoffgehalts am Pikes Peak theoretisch im Vorteil. Verbrenner verlieren selbst mit Turbo-Antrieb mit jedem Meter an Leistung. Für Dumas hätte es am Ende aber sogar noch einen Tick schneller gehen können. Eine Schlauchverbindung im Motor war geplatzt und die Bremsen machten kurz vor dem Gipfel schlapp. „Aber am Ende haben wir gewonnen. Und das ist das einzige, was zählt“, so Dumas überglücklich.
In unserer Galerie haben wir einige Impressionen vom Pikes Peak International Hillclimb 2016 für Sie gesammelt.