Technik-Updates GP Australien 2016
Beim Saisonstart in Australien konnte man einige interessante Technik-Details entdecken. Die wichtigsten Updates zeigen wir Ihnen in unserer Galerie.
Der Technik-Wettlauf hat begonnen. In Australien präsentierte sich die neue Formel 1-Generation in ihrer endgültigen Spezifikation. Endlich hatte das Versteckspiel der Testfahrten ein Ende. Alle Teams mussten die Stellwände vor den Garagen abbauen und den Blick auf die sensible Technik freigeben. Da haben wir uns natürlich nicht lange bitten lassen.
Neue Frontflügel bei Renault und Manor
Kurz vor Saisonbeginn wurden überall noch eilig Updates an die Autos geschraubt. Bei einigen Teams war der Zeitplan so knapp, dass nicht genügend Neuteile produziert werden konnten. So gab es zum Beispiel bei Renault nur ein einziges Exemplar des neuen Frontflügels. Dass Neuzugang Kevin Magnussen die verbesserte Version fahren durfte und nicht Jolyon Palmer gibt bereits einen ersten Hinweis auf das interne Kräfteverhältnis beim französischen Werksteam.
Auch die kleinen Teams machen mobil. Manor Racing zeigte ebenfalls mit einem neuen Frontflügel, dass diese Saison mehr Entwicklung am Auto betrieben werden soll als noch in den Vorjahren. Im Lager des Hinterbänkler-Teams war gewitzelt worden, dass die alte Frontflügel-Spezifikation noch aus der Steinzeit der Formel 1 stamme.
Das neue Modell in vielen Details veränderte Modell stellte einen großen Sprung nach vorne dar. Im Gegensatz zu Renault konnte Manor Racing immerhin je ein Exemplar für Pascal Wehrlein und Rio Haryanto produzieren. Allerdings demolierte Haryanto seinen Frontflügel bei der Kollision mit Romain Grosjean im dritten Training. Der Indonesier musste den Rest des Wochenendes mit der alten Version fahren.
Mercedes S-Schacht mit 2 Kanälen
Bei den Top-Teams war nur wenig Neues zu entdecken. Mercedes hatte schon bei den Testfahrten in Barcelona ein kleines Update-Feuerwerk gezündet. Nur kurzzeitig kam etwas Unruhe in der Technikabteilung auf, als Nico Rosberg im zweiten Training die neue Nase mit dem S-Schacht ramponierte. Zum Glück war ein Ersatzteil schon vorher per Luftfracht auf den Weg nach Down Under geschickt worden.
Apropos S-Schacht: Erstmals konnten wir einen genauen Blick auf die Nase im ausgebauten Zustand werfen. Wie schon vorher vermutet, führt das Haifischmaul an der Unterseite der Nase die Luft über 2 getrennte Kanäle nach oben. Sowohl an der Nase als auch an der Blende über dem Chassis sind die beiden Öffnungen gut zu erkennen.
Auch bei Ferrari lohnte sich ein genauerer Blick auf das Auto - vor allem auf den neuen Unterboden. Weil der Motor im SF16-T ein Stück weiter vorne positioniert und das Getriebe verschlankt und höher gesetzt wurde, entstand im Heck mehr Platz für eine bessere Anströmung des Diffusors. Im zentralen Bereich des Diffusordachs konnte man eine extreme Vertiefung im Unterboden erkennen. Das soll den Absaugeffekt des Hecks verbessern und mehr Abtrieb erzeugen.
Force India-Lenkrad aus dem 3D-Drucker./strong>
Bei Force India ist das große Aerodynamik-Update erst für Barcelona geplant. Dafür war das neue Lenkrad mit Grafik-Display schon an Bord. Als letzte Piloten im Feld überhaupt kommen Nico Hülkenberg und Sergio Perez endlich in den Genuss der neuen Anzeige. Durch die eingeschränkten Funkregeln in dieser Saison ist das Display unverzichtbar.
Besonderes Detail: Der vordere Teil des Lenkrads bei Force India ist nicht aus Carbon gefertigt sondern aus einem grauen Kunststoff. Es kommt direkt aus einem 3D-Drucker. Das ist billiger. Änderungen sind schneller umzusetzen.
In unserer Galerie zeigen wir Ihnen diese und noch einige weitere interessante Technik-Details vom GP Australien.