Was bleibt vom Original im ID.3 Sondermodell?
Mit dem ID.3 GTX Fire and Ice bringt Volkswagen ein legendäres Sondermodell zurück – dieses Mal vollelektrisch, limitiert und stilistisch aufgeladen. Was ist vom einstigen Rebell noch übrig geblieben?
1.990 Exemplare, violette Lackierung, auffällige Logos – was klingt wie ein Relikt aus dem VW-Tuning-Regal der frühen 90er, steht 2025 vollelektrisch und serienreif beim Händler: der ID.3 GTX Fire and Ice. Volkswagen greift ein Kult-Sondermodell auf und transferiert es ins Elektrozeitalter. Doch was bleibt vom rebellischen Charakter des Originals?
Unter dem Namen "Fire and Ice" präsentierte Volkswagen ein Sondermodell, das von 1990 bis 1991 sowohl den CL, GTD als auch den GTI umfasste. Charakteristisch war die auffällige Dark Violet Perleffekt-Lackierung (Farbcode LC4V), kombiniert mit 15 Zoll Estoril-Leichtmetall-Felgen sowie Schweller- und Kotflügelverbreiterungen.
Als Antrieb standen mehrere Motoren zur Auswahl: der 1,8-Liter mit 90, 107, 129 oder das Topmodell G60 mit 160 PS und der 1,6-Liter-Turbodiesel mit 80 PS. Alle Motorvarianten lieferten direktes Fahrgefühl mit Schaltgetriebe und mechanischer Einspritzung.
Im Innenraum dominierte ein violett-blaues Polsterdesign, Sportsitze mit großen Stickereien, schwarzer Veloursteppich und dunkler Himmel. Dazu kamen stylishe Details wie pinkfarbene Heckschriftzüge, Fire‑and‑Ice‑Embleme an Kotflügeln und C‑Säule, abgedunkelte Heckleuchten und serienmäßige Turbolader‑GTI‑Optik. Geplant waren 10.000 Fahrzeuge, doch die Nachfrage stieg auf über 16.000. Der Name leitet sich übrigens vom Film "Feuer, Eis und Dynamit" von Willy Bogner ab, wovon auch das exklusive Styling inspiriert war.
ID.3 GTX Fire & Ice Sondermodell
Volkswagen knüpft 35 Jahre später mit einem weiteren Sondermodell an diese Legende an – diesmal elektrisch und modern. Der ID.3 GTX Fire and Ice bietet zwei Performance‑Stufen: 286 PS und 326 PS mit 545 Nm Drehmoment. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 5,7 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h begrenzt.
Das vollelektrische Fahrzeug nutzt eine 79-kWh-Batterie, lädt mit bis zu 185 kW DC, was einen Ladestopp (10 bis 80 Prozent) in 26 Minuten ermöglicht. Die WLTP-Reichweite beträgt 591 Kilometer und der kombinierte Verbrauch auf 100 Kilometer liegt zwischen 14,9 und 16,8 kWh.
Design und Ausstattung setzen auf Stil. Ultra Violet und Electric Violet Metallic, 20 Zoll Locarno-Räder, rot eloxierte Dachrahmenleiste, Fire‑and‑Ice‑Projektionen beim Türöffnen. Innen übernehmen On Fire Red und Keep Cool Blue die Farbcodierung, die Sitze tragen eingestickte Logos, Sitzlehnen enthalten sogar Original‑Bogner‑Stoffelemente und Reißverschluss‑Designs. Serienmäßig hat er ein Head‑up‑Display, Harman‑Kardon‑Soundsystem, Sport‑Massagesitze, adaptives Sport‑DCC‑Fahrwerk und alle Assistenzpakete an Bord.
Preislich startet die Basisversion bei 56.020 Euro, die stärkere Performance‑Version bei 57.520 Euro – limitiert auf 1.990 Stück als Hommage an das Gründungsjahr 1990.
Stilbruch oder Statement?
Während der originale Fire and Ice in die Clubszene rollte, fährt der Neue eher ins Café mit Ladestation. Was früher mutig war, wirkt heute kultivierter. Der neue Fire and Ice ist kein wilder Golf , sondern eher ein Lifestyle-Produkt. Der Antrieb bleibt gleich wie beim normalen ID.3 GTX, eine technische Sonderstellung gibt es nicht.
Doch genau darin liegt der Reiz: Wer heute ein individuelles Elektroauto mit Geschichte sucht, wird hier fündig. Der ID.3 Fire and Ice ist kein GTI – will er aber auch nicht sein. Er erzählt vielmehr davon, wie sich Sportlichkeit im E-Zeitalter neu definiert: weniger laut, mehr leuchtend.
Ob der neue Fire and Ice jemals so ikonisch wird wie sein Vorbild? Wahrscheinlich nicht. Doch er zeigt, dass Volkswagen bereit ist, auch im Segment der E-Autos mit Emotion zu spielen. Wer also den Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft wagen möchte, kann das jetzt mit dem ID.3 tun.