Opel Corsa-e vs Mini Cooper SE
Zwei etablierte Kleinwagen gibt es jetzt mit Elektroantrieb. Den Mini Cooper und den Opel Corsa. Welcher kann im ersten Check mehr überzeugen?
Was die kleinen Elektro-Flitzer äußerlich gemeinsam haben? Beide übernehmen Proportionen und Design von den Verbrenner-Modellen. Lediglich einige kleine Stil-Elemente kennzeichnen Corsa und Mini als Elektroauto. Beim Briten sticht die grellgelbe Akzentfarbe ins Auge, dazu kommt ein abstraktes Stecker-Symbol an Front sowie Heck und der Kühlergrill ist geschlossen. Der Corsa orientiert sich noch stärker an den kraftstoffbetriebenen Modell-Geschwistern. Lediglich ein kleines „e“ hinter der Modellbezeichnung am Heck verrät, um welches Antriebskonzept es sich handelt. Wer möchte, kann noch Modell-exklusive Aero-Felgen aufziehen.
Mehr Power, weniger Gewicht
Natürlich gibt auch die Geräuschkulisse während der Fahrt Aufschluss über die Elektromaschine. 450 Kilo bringt dass 50-kWh-Akkupaket im Corsa auf die Waage. Mit umgerechneten 136 PS schiebt der kleine Rüsselsheimer in 8,1 Sekunden auf Tempo 100. Das Drehmoment von 260 Newtonmetern muss die Vorderachse auf die Straße bringen, an der auch der Motor sitzt. 1.450 Kilo gilt es auf den Weg zu bringen, das sind im Vergleich zum Mini (1.365 kg) 85 Kilo mehr.
Mehr Power bei geringerer Kapazität bietet der Mini Cooper SE. 184 PS und 270 Nm schubsen den den Elektro-Mini nach vorne, 33 kWh stehen im Akku dafür zur Verfügung. Das bereits aus dem BMW i3 bekannte Elektro-Aggregat beschleunigt in 7,3 Sekunden von null auf 100. Bei Tempo 150 schieben beide Kleinwagen den Vmax-Riegel vor. Das Ladevolumen von 211 Litern bleibt im Vergleich zum Verbrenner gleich, beim Corsa steigt es gar von 285 auf 309 Liter. Das Fahrwerk wird indes um 18 Millimeter nach oben gelegt, damit die Bodenfreiheit nicht durch die Akku. beeinträchtigt wird. Der Corsa bleibt dagegen am Boden und verzichtet auf eine Höherlegung.
Mehr Reichweite, größerer Akku./strong>
Ein großes Augenmerk vieler Elektroauto.Interessenten liegt nach wie vor auf der Reichweite. Hier hat der Corsa mit 330 Kilometern gegenüber den 270 des Mini einen Vorteil. Im Realbetrieb werden zwar beide Angaben etwas sinken, das Verhältnis dürfte jedoch gleich bleiben. Mit maximal 100 kW pumpt der Opel Saft zurück in den Akku. 30 Minuten dauert es, um ihn auf 80 Prozent zu füllen. Der Mini schafft maximal 50 kW, braucht für die 80-Prozent-Ladung mit 35 Minuten im Idealfall aber nur unwesentlich länger. In 3,4 Stunden ist der Cooper per 11-kW-Wallbox voll geladen, eine Stunde länger dauert es beim Opel.
Wer schon mal eine längere Strecke im Fond eines Mini verbracht hat, weiß: Das ist kein ausgesprochenes Vergnügen. Wahlweise hat man die Knie am Kinn, oder sitzt breitbeinig wie ein Cowboy. Klar, die 20 Zentimeter an Fahrzeuglänge, die dem Mini zum Opel fehlen (3,85 Meter zu 4,06 Meter), büßen Cooper-Kunden nicht nur am Kofferraumvolumen ein, sondern auch beim Platzangebot auf dem Rücksitz. Vier vollwertige Plätze für erwachsene Passagiere finden Sie im Corsa-e.
Nicht minder wichtig für die Entscheidung ist der Anschaffungspreis. Den Corsa gibt es ab 29.900 Euro, von denen noch 4.000 Euro Elektroauto.Förderung abgehen. Gleiches gilt natürlich auch für den Cooper SE, wobei dessen Grundpreis mit 32.500 Euro etwas höher liegt und auch die Ausstattungsoptionen mehr kosten als in Rüsselsheim. Ausgeliefert werden beide Stromer Anfang 2020, bestellbar sind sie bereits jetzt.