Bluetooth-Probleme schnell beheben
Wenn es um Datenübertragung über kurze Distanzen geht, ist der Standard Bluetooth oft das Mittel der Wahl. Daten können schnell und reibungslos übertragen werden – ganz gleich, ob es sich dabei um Video-, Audio- oder Sprachdokumente handelt. Allerdings kommt es trotzdem manchmal zu Verbindungsproblemen, etwa wenn das Koppeln der Geräte nicht funktioniert. Dieses Troubleshooting zeigt Ihnen die häufigsten Problemursachen auf – und bietet schnelle Abhilfe.
Erste Hilfe: Bluetooth-Probleme und fünf blitzschnelle Hilfen
- Checken Sie die Bluetooth-Aktivierung: Dass eine aktivierte Funktion für das Herstellen einer Verbindung via Bluetooth essenziell ist, erklärt sich von selbst. Smartphones haben in der Einstellungen-App einen Schnellzugriff dafür. Unter Windows 10 finden Sie die Funktion unter "Einstellungen - Geräte". Bringen Sie den Schieberegler in die Position "An". Unter Windows 11 finden Sie den Regler unter "Einstellungen - Bluetooth und Geräte".
- Löschen Sie alte Pairing-Einträge: Alte Einträge können oft den Verbindungsaufbau stören. Obwohl sich die Bluetooth-Geräte sehen, kann es daher sogar zum Fehlschlagen des Pairings kommen. Löschen Sie daher nicht mehr benötigte Geräte unter "Bluetooth" in Ihren Einstellungen. Hier klicken oder tippen Sie auf den entsprechenden Eintrag und anschließend wählen Sie "Gerät entfernen" (Windows) oder "Pairing aufheben" (Android-Smartphones).
- Installieren Sie die App zum Gerät: Oft verfügen bestimmte Bluetooth-Gadgets wie smarte Lautsprecher oder Fitnesstracker über kein Display, mit dem Sie das Gerät steuern können. Daher sollten Sie die vom Hersteller zur Verfügung gestellte App installieren. Diese kann Ihnen auch helfen, bei Bluetooth-Problemen eine Lösung zu finden.
- Spielen Sie Updates ein: Nicht selten können Bluetooth-Probleme ganz unkompliziert mit einer Aktualisierung des Betriebssystems beheben - ganz gleich, ob Sie mit Windows 10 bzw. 11, Android oder iOS arbeiten. Davon abgesehen liefern Hersteller auch oft Treiberaktualisierungen oder neue Profile für ihr Drahtlosmodul mit.
- Prüfen Sie den Akkustand: Fällt der Ladezustand Ihres Smartphones unter ein bestimmtes Niveau, kann es häufiger zu Verbindungsabbrüchen kommen.
1. Trotz aktiviertem Bluetooth schlägt das Pairing fehl
Das Problem: Sie möchten versuchen, mit Ihrem Smartphone schnell eine Verbindung mit einem anderen Gerät herstellen, beispielsweise mit einem anderen Mobiltelefon. Doch die Bluetooth-Verbindung schlägt fehl, obwohl beide Geräte die Funktion aktiviert haben.
Die Lösung: Die Ursachen für Verbindungsprobleme via Bluetooth können erstaunlich vielfältig sein; nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar, wo das Problem liegt. Fehlende Reichweite ist jedoch einer der häufigsten Faktoren für fehlgeschlagenen Verbindungsaufbau. Deswegen sollten Sie die beiden zu verbindenden Geräte räumlich so nah wie möglich zusammenbringen. Befinden sich Hindernisse wie beispielsweise Wände oder andere Bauteile aus Metall im Weg, können diese ebenfalls den Verbindungsaufbau stören. Vermeiden Sie daher möglichst eine solche Konstellation.
Der Bluetooth-Standard unterteilt grundsätzlich drei unterschiedliche Verbindungsklassen, welche zwischen den Sendeleistungen unterscheidet. Diese Verbindungsklassen werden in der Regel nach Gerätetyp klassifiziert. Dabei gehören Smartphones meist zur Klasse 3, welche die niedrigste Klasse darstellt. An Reichweite können in geschlossenen Räumen bis zu einem Meter erreicht werden. Der Grund für die relativ geringe Distanz ist praktischer Natur: Für die Bluetooth-Verbindung sollen Handys möglichst wenig Energie aufwenden. Außerdem sollen sie sich nicht zu sehr gegenseitig stören, falls sich mehrere Geräte in unmittelbarer Nähe befinden. Eine weitere Rolle spielt auch der Ort der verbauten Antenne. Dies erscheint zwar nur marginal, kann im Zweifel jedoch den entscheidenden Unterschied ausmachen. Verändern Sie zusätzlich die Position der Geräte zueinander, erhöhen Sie die Chancen auf ein reibungsloses Pairing.
2. Bluetooth-Version Ihres Geräts: So finden Sie sie heraus
Das Problem: Wahrscheinlich ist Ihnen bereits bewusst, dass der Bluetooth-Standard unterschiedliche Versionen aufweist. Kompliziert wird es dann, wenn Sie die genaue Version auf Ihrem Mobilgerät herausfinden möchten. Die technischen Daten Ihres Produkts geben hier in der Regel genauere Auskunft. Hilft Ihnen das nicht weiter, gibt es für einige Smartphones oder Tablets spezielle System-Apps, die bestimmte Spezifikationen auslesen können. Ein Beispiel für eine solche Anwendung ist die App Aida64, die es sowohl für Android als auch für iOS kostenfrei zum Download gibt. Haben Sie die Anwendung installiert, erfahren Sie den exakten Standard Ihrer Bluetooth-Verbindung unter "Device - Bluetooth". Hier sind zudem noch weitere Informationen zu finden: Zusätzlich zur Version erhalten Sie auch Angaben zum Bluetooth Low Energy (BLE). Dies weist etwa auf einen besonders geringen Stromverbrauch hin.
Die Lösung: Unter Windows beispielsweise benötigen Sie keine zusätzlichen Anwendungen, um Ihre aktuelle Bluetooth-Version herauszufinden. Dennoch sind die zu findenden Angaben nicht immer leicht zu interpretieren, da diese oft nicht ganz eindeutig und selbsterklärend sind. Dann benötigen Sie noch einen zusätzlichen Schritt, um diese Informationen zu entschlüsseln. Zu Beginn müssen Sie den Geräte-Manager öffnen und dort nach dem Eintrag "Bluetooth" suchen. Wenn Sie anschließend auf den Pfeil klicken, können Sie sich alle Einträge anzeigen lassen. Hier wählen Sie dann das Hardwaremodul aus (es wird oft als Wireless-Gerät dargestellt, beispielsweise als Intel Wireless Bluetooth). Als Nächstes öffnen Sie die "Eigenschaften" mit einem Rechtsklick, dann wählen Sie den Registerpunkt "Erweitert" aus. Den wichtigen Eintrag "LMP" finden Sie unter den "Bluetooth-Geräteinformationen". Diese Abkürzung bedeutet ausgeschrieben "Link Manager Protocol". Diese Nummer gibt Ihnen näheren Aufschluss über die Bluetooth-Version.
Sehen Sie beispielsweise die Angabe LMP 10.256, steht das für die Bluetooth-Version 5.1. Microsoft listet auf einer speziellen Homepage sämtliche verwendeten Abkürzungen auf, damit Sie genau nachvollziehen können, welche Bluetooth-Version gemeint ist.
3. Bluetooth verbindet sich mit dem falschen Gerät
Das Problem: Je mehr Bluetooth-Geräte Sie regelmäßig verwenden, desto häufiger kann es vorkommen, dass sich Ihr Notebook oder Smartphone mit dem "falschen" Gerät verbindet und Sie so öfter manuell nachbessern müssen.
Die Lösung 1: Unter Android-Smartphones ist die App "Bluetooth Auto Connect" für das Management der Verbindungen von Bluetooth-Geräten verantwortlich. Diese legt zugleich eine Priorisierung fest, an die es sich bei mehreren Auswahlmöglichkeiten hält. Damit ein Gerät jedoch überhaupt in diese Liste aufgenommen werden kann, muss es zuvor mindestens einmal mit Ihrem Gerät verbunden gewesen sein. Sie können die Reihenfolge anschließend selbst anpassen, wenn Sie die unter "Geräte" die gelisteten Einträge nach oben oder nach unten verschieben.
Die Lösung 2: Verwenden Sie ein Mobilgerät mit dem Betriebssystem iOS, können Sie die Reihenfolge für die Bluetooth-Geräte nicht einfach verändern oder neu festlegen. Allerdings haben Sie die Möglichkeit, unerwünschte Geräte ignorieren zu lassen. Diese Funktion können Sie einstellen, indem Sie über die App-Einstellungen auf "Bluetooth" wechseln. In der Liste sehen Sie nun sämtliche bereits registrierte Geräte. Tippen Sie auf das kleine "i" neben dem entsprechenden Listeneintrag und wählen Sie den Befehl "Dieses Gerät ignorieren" aus. Ab sofort ist das entsprechende Gerät entkoppelt.
Zu weiteren Problemen kann es kommen, wenn Sie Bluetooth-Zubehör wie Tastaturen verwenden. Hier wird Ihnen oftmals kein Infosymbol angezeigt. Dennoch kommen Sie über einen Umweg an das gewünschte Ziel: Über das Kontrollzentrum können Sie ein Gerät ebenfalls von der Bluetooth-Verbindung entfernen. Wechseln Sie dazu auf den Homescreen und wischen Sie dort von der oberen rechten Ecke zur Mitte. Tippen Sie anschließend auf das Bluetooth-Symbol. Hier werden sämtliche verbundenen Geräte getrennt (einzige Ausnahme: spezielles Apple-Zubehör wie Watch und Pencil).
Die Lösung 3: Verwenden Sie einen Rechner mit dem Betriebssystem Windows 10 oder 11, können Sie aktiv verhindern, dass Ihr Gerät anderen Bluetooth-Geräten bei der Verbindungssuche angezeigt wird. Unerwünschte Verbindungsversuche lassen sich so zumindest von vornherein vermeiden. Dazu wechseln Sie einfach in der App Einstellungen auf die Funktion Bluetooth und anschließend unter Windows 10 auf "Weitere Bluetooth-Optionen" oder unter Windows 11 auf "Weitere Bluetooth-Einstellungen". Im darauffolgenden Fenster müssen Sie lediglich unter "Suche" den Haken bei "Bluetooth-Geräte können diesen PC ermitteln" entfernen. Abschließend bestätigen Sie diese Eingabe noch durch einen Klick auf "OK".
4. Sie können ein Bluetooth-Gerät nicht unter Windows entfernen
Das Problem: Mit der Zeit kann spezielles Windows-Zubehör wie eine Tastatur oder Maus Probleme bei der Kommunikation via Bluetooth verursachen. Hier bietet es sich an, die entsprechenden Geräte einmal vollständig zu entfernen und anschließend neu zu verbinden. Doch was können Sie tun, wenn dieses Entfernen unter dem Betriebssystem Windows nicht funktioniert?
Die Lösung: Das Powershell-Script PowerBTremover schafft nach erfolglosen Bluetooth-Trennungsversuchen schnelle Abhilfe. Nach dem Download entpacken Sie die Zip-Datei zunächst. Im entsprechenden Verzeichnis "powerBTremover-master" befindet sich die Datei "removeBluetotthDevice.ps1". Diese müssen sie mit Administrator-Rechten (per Rechtsklick im Kontextmenü auswählbar) starten. Wählen Sie bei der Auswahl "Mit PowerShell ausführen" aus.
Möglicherweise funktioniert dieser Schritt nicht auf Anhieb. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, erhalten Sie eine Fehlermeldung. In dieser werden Ihnen unsignierte Dateien angezeigt. Dann müssen Sie die Ausführung dieser Dateien temporär erlauben. Öffnen Sie dazu ein Powershell-Fenster (tippen Sie in der Windows-Suchzeile "PowerShell" ein). Anschließend geben Sie den folgenden Befehl ein:
Set-ExecutionPolicy -Scope Process -ExecutionPolicy ByPass
Anschließend starten Sie dieses Script noch einmal direkt aus der PowerShell, und zwar folgendermaßen:
.removeBluetoothDevice.ps1
Jetzt wird Ihnen eine Liste mit allen verbundenen Bluetooth-Geräten angezeigt. Davor steht jeweils eine Zahl. Geben Sie die Zahl des Geräts ein, welches Sie entfernen möchten und bestätigen Sie die Eingabe mit der Enter-Taste. Dieses Bluetooth-Gerät verschwindet anschließend aus den Windows-Einstellungen, und Sie können es erneut unter "Gerät hinzufügen" verbinden.
5. Eine Audioquelle kann nicht mit zwei Bluetooth-Geräten verbunden werden
Das Problem: Sie möchten gerne zwei Audio-Ausgabegeräte gleichzeitig via Bluetooth ansteuern. Jedoch schlägt jeder Versuch, zwei Geräte gleichzeitig zu verbinden, fehl.
Die Lösung 1: "Dual Audio" ist eine essenzielle Funktion, wenn Sie zwei Geräte gleichzeitig per Bluetooth verbinden möchten - beispielsweise einen Lautsprecher und einen Kopfhörer. Ab Bluetooth 5.0 ist es grundsätzlich möglich, zwei Geräte zu koppeln. Das passiert jedoch nicht automatisch. Denn es hängt nicht nur von der verwendeten Bluetooth-Version ab, sondern auch vom Produkt selbst, ob es die Dual Audio-Funktion unterstützt.
Bei einem aktuellen Samsung-Smartphone beispielsweise stehen die Chancen recht gut, dass Dual Audio unterstützt wird. Möchten Sie die Zweifachausgabe durchführen, koppeln Sie zunächst die beiden gewünschten Geräte via Bluetooth mit Ihrem Smartphone. Anschließend wechseln Sie über die Schnellzugriffsleiste (auf dem Home-Screen einfach nach unten wischen) in den Bereich "Medien". Hier können Sie nun die beiden gewünschten Audio-Ausgabegeräte aktivieren - setzen Sie einfach das entsprechende Häkchen. Wenn Sie jetzt einen Musiktitel starten, sollte dieser über die beiden Audiogeräte gleichzeitig wiedergegeben werden. Sie sollten sogar die Lautstärke für beide Geräte individuell einstellen können.
Die Lösung 2: Apple-Geräte unterstützen ab der iOS-Version 13 die Funktion "Audio teilen". Ab dem iPhone 8 ist diese Option daher verfügbar. Sie können diese Funktion allerdings nur mit Apple-eigenen Produkten nutzen, also etwa mit Kopfhörern der Reihen AirPods und Beats. Zunächst müssen Sie die gewünschten Geräte wieder per Bluetooth koppeln. Im Kontrollzentrum erscheinen jetzt diese Geräte. Sie gelangen dorthin, indem Sie auf dem Home-Bildschirm einen Wisch von der oberen rechte Ecke hin zur Displaymitte ausführen. Wählen Sie nun die Airplay-Taste aus. Dann sehen Sie sämtliche gleichzeitig verbundene Audiogeräte mitsamt Modellbezeichnung sowie einem Häkchen. Sie müssen lediglich auf "Audio teilen" klicken, um den Sound wiederzugeben. Zum Beenden genügt es, das Häkchen neben dem Listeneintrag zu entfernen oder die Airplay-Taste erneut zu drücken, wodurch die Wiedergabe komplett beendet wird.
Die Lösung 3: Über einen kleinen Umweg lassen sich zwei Drahtloskopfhörer auch via Bluetooth-Splitter anschließen. Dabei handelt es sich um ein Gerät, welches die gesendeten Bluetooth-Signale aufnimmt und dieses synchron an zwei unterschiedliche Schnittstellen aussendet. Der Anschluss am Splitter selbst ist jedoch häufig eine Hürde. Im günstigen Preissegment verwenden Geräte noch die etwas ältere Klinke (3,5 mm), um die Verbindung mit dem Sendegerät herzustellen. Sendegeräte mit modernem USB-C-Anschluss gibt es jedoch noch nicht so häufig und sind eher im oberen Preissegment angesiedelt. Als Beispiel dient etwa der Twelve South Airfly USB-C, der für etwa 60 Euro zu haben ist. Auch die Latenz stellt für viele einen Kritikpunkt dar. Die Verzögerung wird von manchen Nutzern als sehr störend empfunden.