Sechs Gründe gegen den Kauf von Fertig-PC s

Alle paar Jahre ist es so weit und ein neuer PC soll den in die Jahre gekommenen Rechner ersetzen. Vor allem wer einen Gaming-PC besitzt, muss häufiger über eine Aufrüstung oder Neuanschaffung nachdenken, um aktuelle Spiele auf hohen Details genießen zu können.
An diesem Punkt steht die Entscheidung an, ob der neue Computer selbst zusammengestellt und gebaut wird, oder ob die Wahl auf einen Fertig-PC fällt. In den meisten Fällen zeigt sich, dass ein selbst zusammengebautes System gegenüber Komplettangeboten im Vorteil ist. Warum das so ist und was die konkreten Vorteile sind, beleuchtet der folgende Beitrag.
Grund 1: Fertige PC-Angebote sind meist nicht optimal konfiguriert
Ein Computer ist ein Zusammenspiel aus einer Reihe von Komponenten. Die optimale Leistung erreicht ein System, wenn alle Bestandteile gut aufeinander abgestimmt sind. Das betrifft vor allem den Prozessor, die Grafikkarte sowie das Mainboard. Bei vielen Fertig-PCs sind jedoch Schwachpunkte vorhanden. Diese bremsen das System aus und mindern so die Gesamtleistung.
Wer hingegen seinen Computer selbst zusammenstellt, kann bei der Konfiguration solche Schwachstellen verhindern. Dies gilt besonders für die anspruchsvollen Gaming-PCs. Hier müssen alle Komponenten optimal aufeinander angestimmt sein, um das Maximum an Leistung herauszuholen.
So ist es bei einer teuren High-End-Grafikkarte wichtig, dass auch ein leistungsstarker Prozessor verbaut ist. Dazu muss auch das Mainboard passen und Arbeitsspeicher im Mehrkanalmodus versorgt die Grafikkarte mit ausreichend Daten, um die volle Leistung zu aktivieren. Bei einigen Komplett-PCs ist auch ein leistungsstarker Prozessor mit einer Grafikkarte der Mittelklasse gepaart, um einen günstigen Preis zu ermöglichen. Solche PCs sind für Spiele dann ebenfalls nur eingeschränkt geeignet, da die Leistung für aufwendige Darstellungen in hoher Auflösung fehlt.
Ähnlich sieht die Situation aus, wenn ein besonders stromsparender PC, zum Beispiel für das Homeoffice, zusammengestellt wird. Fertig-PCs nutzen Standardkomponenten, die nicht auf die maximale Energieeffizienz optimiert sind. Wer die Komponenten selbst auswählt, kann hingegen gezielt ein energieeffizientes System zusammenbauen.
Grund 2: Komplett-PCs bestehen aus unbekannter Hardware
Diesen Punkt unterschätzen viele Käufer eines Computersystems. Die Angaben bei Fertig-PCs, gerade was günstige Angebote betrifft, sind oft auf das Notwendigste beschränkt. So sind natürlich die Kapazität der Festplatte oder die Leistung des Netzteils angegeben, Informationen über die Hersteller finden sich hingegen nicht.
Bei vielen Komponenten sagt der Hersteller jedoch viel über die Qualität und Leistungsfähigkeit aus. Das beginnt bei der Grafikkarte und reicht bis hin zu den verbauten Lüftern. In Komplett-PCs kommen oftmals günstigere OEM-Komponenten zum Einsatz. Das äußert sich dann zum Beispiel in lauten Lüftern oder Netzteilen, die an der Kapazitätsgrenze laufen. Auch eine begrenzte Lebensdauer aufgrund der minderen Qualität ist teilweise zu beobachten.
Auf lange Sicht sind dies Faktoren, die zu Mehrkosten führen können. Beispielsweise ist die Aufrüstung zu einem späteren Zeitpunkt eventuell nicht ohne Weiteres möglich. Gründe können zu wenig Schnittstellen auf einem günstigen Mainboard oder fehlende Leistungsreserven beim Netzteil sein. Dann muss teuer nachgerüstet oder eventuell sogar ein neuer Rechner angeschafft werden. Wer selbst plant und zusammenbaut, umgeht solche Probleme.
Grund 3: Fertig-PCs schränken ein
Wer sich für einen Fertig-PC entscheidet, hat in den meisten Fällen gar keinen Einfluss auf das System. Das betrifft nicht nur die Auswahl der bereits angesprochenen Komponenten und Hersteller, sondern auch viele Details sowie Feinheiten. Wer zum Beispiel eine Wasserkühlung bevorzugt, findet bei Komplett-PCs faktisch gar keine Auswahl. Gibt es Händler, die solche Systeme anbieten, dann ist die Auswahl so gering, dass Käufer sehr eingeschränkt sind.
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist das Gehäuse. Viele Fertig-PCs kommen in den klassischen Mini-Towern. Wer andere Vorstellungen von seinem nächsten PC hat, muss bei Komplettangeboten lange suchen. Zum einen sind diese Gehäuse eingeschränkt, was das Platzangebot betrifft. Zum anderen sind auch extravagante Designs eher selten. Wer hingegen selbst seinen PC zusammenstellt, hat hier die freie Wahl. Größere Gehäuse mit viel Platz für Festplatten sind beispielsweise ebenso eine Option, wie sehr kompakte Gehäuse für kleine Systeme.
Die Ausgestaltung des Gehäuses ist dann ein weiterer Punkt, der beim Selbstzusammenbau ganz individuell geplant werden kann. Licht mit einer Steuerung ist so ein Punkt, den viele Computerbesitzer gerne umsetzen. Spezielle Kühlsysteme sind ebenfalls eine Option, die nur Selbstbauern vorbehalten sind. Das kann die Wahl eines besonders leisen Lüfters oder sogar eine Wasserkühlung sein. So lassen sich besonders leise oder gar geräuschlose Rechner zusammenbauen, während Fertig-PCs oft durch eine konstante Geräuschkulisse auffallen.
Grund 4: Selbstbau macht Spaß
Ein guter Grund für einen selbst zusammengestellten PC ist, dass dieser Prozess auch viel Spaß bereit. Dies beginnt bereits bei der Recherche und der Planung des eigenen PCs. Enthusiasten verbringen oft Tage oder gar Wochen mit dieser Phase. Dazu gehört es, Testberichte zu lesen und so die optimale Zusammenstellung zu finden.
Der eigentliche Zusammenbau erfordert zwar etwas Fachwissen, ist aber nicht übermäßig kompliziert. Im Internet finden sich dazu gute How-to-Videos als Anleitung. Wer dann seinen selbst zusammengebauten PC das erste Mal startet und alles funktioniert wie gewünscht, darf auch stolz auf diese Leistung sein.
Grund 5: Auch ein PC-Konfigurator führt meist nicht ans gewünschte Ziel
Viele Händler und IT-Systemhäuser bieten inzwischen auch einen PC-Konfigurator an. Diese erlauben es, alle Komponenten individuell auszuwählen und so den eigenen Wunsch-PC zusammenzustellen. Der Händler baut dann den Computer zusammen und übergibt das fertige Gesamtsystem an den Kunden. Auf den ersten Blick scheint dies eine gute Lösung zu sein. Jedoch haben auch solche Konfiguratoren ihre Tücken.
Da ist zunächst die Beschränkung auf das Angebot des Händlers. Einige große IT-Systemhäuser haben ein breites Spektrum an Hardware, bei anderen gibt es hingegen nur wenig Auswahl. Es ist also nicht selten notwendig, Kompromisse bei der Zusammenstellung einzugehen. Wer seinen PC selbst zusammenbaut, kann hingegen alle Wunschkomponenten bestellen und dabei auf unterschiedliche Quellen zurückgreifen.
Außerdem steigt der Preis für das Gesamtsystem durch den Zusammenbau über den Händler deutlich an. Einige Anbieter arbeiten hier mit Pauschalen, die bis zu 200 Euro betragen. Ein großer Vorteil eines selbstgebauten PCs, nämlich der günstigere Preis, geht also verloren.
Grund 6: Selber zusammenstellen ist günstiger
Der vielleicht wichtigste Grund für viele, die sich einen PC selbst zusammenbauen, ist der günstigere Preis. Dieser kommt vor allem dadurch zustande, dass der Zusammenbau zeit- und arbeitsintensiv ist. Diese Leistung muss der Käufer eines Fertig-PCs immer bezahlen und er schlägt sich auf die Gesamtkosten auf.
Durch die große Auswahl an Händlern im Internet sowie den zahlreichen Komponenten können Selbstbauer zudem sehr günstig an die einzelnen Komponenten gelangen. Wer dann noch auf Angebote zurückgreift, wie etwa den Black Friday, spart doppelt und kommt besonders günstig an den neuen PC.