Mit diesen Tipps ist das Smartphone sicher vor Pegasus

Die Spionagesoftware Pegasus treibt weiter ihr Unwesen. Wenig ist bisher über sie bekannt. Ein Sicherheitsexperte verrät, wie man sich am besten gegen die Spyware schützt.
Laut neuen Berichten ist die Spionagesoftware Pegasus weiter verbreitet als zunächst geschätzt. Laut den Behörden mehrt sich der Einsatz der Spyware. Ein Fall aus Israel ist besonders brisant, hier soll das Programm eingesetzt worden sein, um Regierungskritiker zu überwachen. Vor allem Journalisten und Oppositionelle sind dazu geraten, sich vor Pegasus zu schützen. Allerdings ist die Software sehr ausgeklügelt und wird ständig aktualisiert - über die neueste Version ist wenig bekannt. Costein Raiu kennt jedoch ein paar Vorgehensweisen und Methoden für den Selbstschutz. Raiu ist Leiter von Kaspersky's Global Research and Analysis Teams (GreAT). In einem Blogbeitrag berichtet er, was man gegen Pegasus tun kann.
So schützen Sie sich vor der Schadsoftware Pegasus:
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Geräte herunter- und hochfahren
Es gibt eine einfache Methode, Pegasus zu entfernen: Das Smartphone ausschalten und wieder anschalten. Die Spionagesoftware befindet sich dann nicht mehr auf dem Gerät, stattdessen muss sie wieder installiert werden. -
iMessage und Facetime vermeiden
Funktionen wie iMessage und Facetime sind nach Meinung von Raiu unsicher. Andere Lösungen dieser Art dürften mehr Sicherheit bieten. Weiterhin empfiehlt der Sicherheitsexperte die Nutzung von zwei Smartphones. Eines davon mit iMessage dient dann als Köder, während das andere sicher ist. -
Smartphones auf dem neuesten Stand halten
Damit das Gerät gegen aktuelle Bedrohungen geschützt ist, sollte es ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Neue Updates sollten unverzüglich heruntergeladen werden. -
Vorsicht bei Links
Gegenüber Links sollten Nutzer Vorsicht walten lassen. Links in SMS' oder E-Mails sollte man an besten gar nicht anklicken. Wenn doch, dann nur unter den Einsatz eines sicheren und anonymen Browsers wie dem TOR-Browser. Ein speziell auf Privatsphäre und Anonymität ausgerichtetes Betriebssystem wie Tails ist ebenfalls eine Option. Weniger genutzte Browser wie Firefox sind geläufigeren Browsern wie Google und Safari vorzuziehen. -
VPNs nutzen
Virtual Private Networks (VPNs) bieten ein erhöhtes Maß an Sicherheit und Privatsphäre. Raiu empfiehlt einen VPN-Dienst, bei dem man keine Registrierungsdaten hinterlegen muss und der Zahlungen mit Kryptowährungen zulässt. -
Auf Jailbreak überprüfen
Weiterhin sollten Smartphone-Nutzer ihr Gerät auf einen Jailbreak überprüfen. Für Menschen, die sich damit kaum auskennen, ist das jedoch sehr schwierig. Die App iVerify verspricht, selbst Pegasus zu erkennen. -
iTunes-Backups durchführen
Jeden Monat ein iTunes-Backup durchzuführen, kann dabei helfen, die Spionagesoftware zu erkennen. Das ist unter anderem mit dem Tool MVT oder iMazing möglich. -
Sysdiagnose durchführen
Eine Systemdiagnose kann die Spionagesoftware entdecken und Angriffe nachweisen. Bei iPhones neuerer Genration müssen Besitzer dafür die beiden Lautstärketasten gedrückt halten und gleichzeitig auch den Einschaltknopf drücken. In Sachen Android-Nutzer gibt der Sicherheitsexperte weitere Tipps in seinem Blogbeitrag. Im Falle eines Verdachts, wenn man denkt, das Gerät hätte sich mit Pegasus infiziert, dann soll man sich an einen IT-Profi wenden oder die Medien informieren. Außerdem sollte man auf ein anderes Gerät wechseln, am besten mit GrapheneOS. Da die Accounts oftmals in Verbindung zu den Telefonnummern der Smartphones stehen, sollte die Verwendung eines Messengers vermieden werden.