ChatGPT: So bekommst Du bessere Ergebnisse

Sieben Tipps für bessere Ergebnisse bei der Nutzung von ChatGPT
Kontext, Rolle und mehr: Mit diesen Ratschlägen optimierst Du die Resultate bei der Nutzung von ChatGPT
Seit der Vorstellung im Jahr 2022 avancierte ChatGPT zu einem der beliebtesten Dienste im Web. Allerdings hängt die Qualität der Texte, die der KI-Chatbot ausgibt, maßgeblich von den Eingaben ab, die Du zuvor machst. In diesem Zusammenhang ist oft auch vom „Prompt“ die Rede.
Dieser Terminus bezeichnet dabei nicht nur allgemein eine Eingabe, sondern steht auch für eine Aufgabe oder Frage. Damit Du künftig bessere und passende Antworten von ChatGPT erhältst, haben wir sieben Tipps für Dich zusammengestellt, die helfen, Deine Prompts zu optimieren.
So bekommst Du bessere Ergebnisse von ChatGPT
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1. Gib ChatGPT viel relevanten Kontext
Um zu verstehen, wie wichtig es für ChatGPT ist, den Kontext Deiner Anfrage zu kennen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Funktionsweise der Software. ChatGPT basiert auf einem sogenannten Large Language Model, also einem großen Sprachmodell. Diese Modelle generieren Text auf Basis von computerlinguistischen Wahrscheinlichkeitsmodellen. Als Daten dienen dabei Trainingseinheiten mit gigantischen Mengen von Texten. ChatGPT weiß also, welche Wörter wahrscheinlich in der Antwort vorkommen müssen. Das kann sich jedoch auf Grundlage des jeweiligen Kontextes deutlich unterscheiden. -
Stell Dir etwa vor, Du würdest eine Frage zum Thema „Lebensmittel“ einer Köchin, einem Verbraucher, einem Lebensmittelchemiker oder einer Ernährungsberaterin stellen. Die Antworten würden wahrscheinlich ganz andere Aspekte beleuchten. Du interessierst Dich aber vermutlich nur für bestimmte Bereiche. Deswegen solltest Du ChatGPT zu Deiner Frage auch immer den passenden Kontext bieten. Je detaillierter Deine Eingaben diesbezüglich ausfallen, desto besser kann das Sprachmodell die von Dir gestellte Frage beantworten oder eine Aufgabe lösen.
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2. Weise ChatGPT eine Rolle zu
Dieser Ratschlag ist eng verwandt mit unserem ersten Tipp. Allerdings zeichnet er sich durch eine besondere Effizienz aus. Statt aufwendig mit vielen Worten einen Kontext zu umreißen, definierst Du einfach, in welche Rolle bzw. „Persona“ ChatGPT virtuell für die nächste Aufgabe schlüpfen soll. Ein Prompt könnte dann etwa folgendermaßen lauten: „Du bist ein Experte im Bereich von Ausdauersportarten.“ Die Eingabe lässt sich natürlich fast beliebig variieren und präzisieren, beispielsweise: „Antworte auf die folgenden Fragen, als wenn Du ein Trainer für Ausdauersportarten wärst.“ -
In der Praxis hat sich gezeigt, dass Begriffe wie „Experte“ oder „Consultant“ in diesem Zusammenhang gut geeignet sind. Denn diese führen auf dem jeweiligen Fachgebiet in der Regel zu fundierten Antworten. Zwar kann der KI-Chatbot nicht wirklich in eine bestimmte Rolle schlüpfen. Aber er greift dann gezielt und verstärkt auf Gelerntes in diesem Bereich zurück, was die Qualität der Antworten in der Regel verbessert.
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Nach der Zuweisung der Persona erfolgt dann Dein Auftrag an ChatGPT. Dieser könnte etwa so aussehen: „Mein Ziel ist es, meine Ausdauer beim Laufen zu steigern. Stelle mir zu diesem Zweck einen Trainingsplan für einen Zeitraum von zwei Wochen zusammen.“ Wenn Du den ersten Ratschlag aufmerksam gelesen hast, dürftest Du schon ahnen, wie Du die Qualität der Antwort potenziell verbessern kannst. Füge weiteren Kontext hinzu. So dürften Hinweise wie „Ich laufe bisher pro Woche 20 Kilometer“ oder „Bisher mache ich noch überhaupt kein Lauftraining“ die Ausgabe maßgeblich beeinflussen. Gleichzeitig sorgst Du so dafür, dass die Antwort besser auf Deine spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
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3. Biete ChatGPT mit „Mega-Prompts“ hilfreichen Input
Über den reinen Kontext hinaus kannst Du die Ergebnisqualität noch erhöhen, indem Du weitere relevante Informationen lieferst. In diesem Zusammenhang ist oft auch von „Mega-Prompts“ oder „Mega-Input“ die Rede. Tendenziell erledigt ChatGPT nämlich Aufgaben besser, je mehr relevanter Input zur Verfügung stellt. Beachte aber, dass es sowohl bei Fragen als auch bei Antworten technische Obergrenzen für die Textmenge gibt. Wenn Du das genauer wissen willst, hilft Dir der Tool Tokenizer (platform.openai.com/tokenizer) weiter. -
Angenommen, ChatGPT soll für Deinen nächsten Urlaub alle relevanten Informationen zu einem Reiseziel liefern. Wenn hier bereits zufriedenstellende Ergebnisse zu anderen Destinationen vorliegen, kann es sinnvoll sein, diese mitzuliefern. Denn so lernt der KI-Chatbot, welche Aspekte für die Anfrage besonders wichtig sind.
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4. Lasse Dir von ChatGPT die passenden Fragen stellen
Den perfekten Prompt für eine Aufgabe zu finden, für die ChatGPT dann das optimale Ergebnis liefert, ist gar nicht so einfach. Aber das musst Du auch gar nicht. Viel einfacher funktioniert das über eine Fragetechnik. Das dürfte daran liegen, dass die Software als KI-Chatbot für Unterhaltungen entwickelt wurde. Lasse Dir also einfach die passenden Fragen stellen und liefere dann ChatGPT die passenden Hinweise, um Deine Aufgabe zu lösen. -
Ein passender Prompt könnte zum Beispiel so aussehen: „Ich möchte fit werden. Stelle mir so viele Fragen wie nötig, um mein Ziel zu erreichen.“ ChatGPT stellt Dir als Reaktion auf den Prompt dann durchnummerierte Fragen. Indem Du bei den Antworten diese Nummerierung verwendest, kannst Du gezielt auf jeden Aspekt eingehen.
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5. Feedback geben und Ergebnisse schrittweise verbessern
So wenig wie Du vermutlich direkt den optimalen Prompt verfasst, liefert Dir ChatGPT sofort das ideale Ergebnis. Das Prompten ist nämlich ein Prozess, bei dem Du Deine Anfragen sukzessive anpassen solltest. Auch das Testen von alternativen Herangehensweisen kann hier hilfreich sein. Das liegt daran, dass der KI-Chatbot lernen kann, welche Art von Antworten Du gerne hättest. -
Damit das funktioniert, solltest Du Feedback geben. Am besten erklärst Du dabei nicht nur, dass das Ergebnis gut oder schlecht ist. Du solltest auch auf einzelne Aspekte eingehen. Stelle Dir vor, Du hättest eine Antwort zum Urlaubsziel bekommen, mit der Du in Teilen zufrieden bist. Dann könnte Dein Prompt etwa lauten: „Den Urlaubsort selbst hast Du gut beschrieben. Die Anreise mit dem Auto ist aber nicht relevant, da wir fliegen. Dafür möchte ich mehr über die Freizeitmöglichkeiten für Kinder vor Ort erfahren.“
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6. Bitte ChatGPT um Hilfe
Die Entwickler von ChatGPT haben den KI-Chatbot nicht nur im Allgemeinen für Unterhaltungen konzipiert, sondern im Besonderen, um Nutzern zu helfen. Um die Antworten auf Anfragen zu verbessern, hat es sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen, beim Prompten explizit um Hilfe zu bitten. -
Also: „Kannst Du mir helfen, das Ziel X zu erreichen?“ ChatGPT liefert auf diese Frage in der Regel eine ganze Liste von Schritten, die Dir dabei helfen, das in der Frage definierte Ziel zu erreichen. Mit dabei sind oft auch Aspekte, an die Du bei der Formulierung der Frage gar nicht gedacht hattest.
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7. Informationsgehalt von Chats erhöhen
Mit ChatGPT lassen sich immer neue Unterhaltungen starten. Die einzelnen Chats siehst Du untereinander auf der linken Seite der Benutzeroberfläche angezeigt. Hast Du noch weitere Fragen zu einem bereits behandelten Themenkomplex, ist es jedoch sinnvoll, per Klick zum jeweiligen Chat zurückzukehren. Das funktioniert sogar, wenn die Unterhaltung bereits einige Zeit zurückliegt. Denn der KI-Chatbot berücksichtigt die bisherigen Informationen als relevanten Kontext. Das gilt allerdings nur im Rahmen des spezifischen Chats. -
So könntest Du etwa bezüglich der Destination für den letzten Familienurlaub ChatGPT in der bereits gestarteten Unterhaltung einfach fragen: „Wann ist die beste Reisezeit?“ Dann würde der KI-Chatbot nicht nur den Urlaubsort schon kennen, auf den sich die Frage bezieht, was Dir Zeit spart. ChatGPT könnte angesichts Deiner vorherigen Anmerkungen auch bereits bei der Beantwortung implizit berücksichtigen, dass Kinder mit von der Partie sind, für die hohe Temperaturen möglicherweise eine besondere Herausforderung darstellen.