Die besten Tipps für ein sicheres Passwort

Sicher, aber dennoch leicht zu merken: Darauf sollten Sie bei der Wahl Ihres Passwortes achten
Den heutigen "Passwort-Tag" sollte jeder zum Anlass nehmen, seine eigenen Passwörter kritisch zu hinterfragen. Jeder Internetnutzer bekommt es auf täglicher Basis mit Passwörtern zu tun, egal ob beim Twitter- und Instagram-Account, beim Online-Banking und E-Mail-Konto oder wenn er sich nur eine Serie oder einen Film bei Netflix oder Amazon Prime Video ansehen möchte. Kommt ein einfaches Passwort zum Einsatz, ist die Gefahr hoch, dass Unbefugte sich Zutritt verschaffen. Damit die privaten Bilder, Bankdaten und sonstige Informationen sicher bleiben, benötigt man gute Passwort, die nicht einfach zu erraten sind.
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Tipps für das Erstellen eines sicheren Passworts
Verwendete Passphrasen sollten niemals leicht zu erraten sein, genauso sollten keine einfachen Zahlenfolgen zum Einsatz kommen. Wer etwa Passwörter wie "123456" oder "Passwort1" verwendet, ist ein einfaches Angriffsziel für Profis und selbst Menschen, die nichts mit Technik am Hut haben, können derartige Folgen auf die Schnelle erraten. Auch feststehende Wörter oder Namen sind tabu. Ein sicheres Passwort sollte wenn möglich mindestens 15 Zeichen enthalten - darunter Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Satz- und Sonderzeichen, insofern diese unterstützt werden. Zudem sollten User für jedes ihrer Kontos ein eigenes Kennwort verwenden. So wird das Risiko minimiert, dass Kriminelle direkt Zugriff auf mehrere Konten eines Nutzers erlangen.
Die besten Passwort-Tools:
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NordPass - von den Spezialisten für VPN
NordVPN, ein Unternehmen, das sich eigentlich auf VPN spezialisiert hat, bietet seit 2019 auch einen Passwortmanager an, der den Namen "NordPass" trägt. Er soll im Vergleich zu Konkurrenz von Keepass, LastPass & Co bezüglich der Sicherheit überzeugen.
Die Vorteile:
Die Stärken dieses Programmes liegen in der einfachen Bedienung, die mit hoher Sicherheit gepaart ist. Analog zu anderen Tools kann NordPass mit Funktionen aufwarten, die den Komfort erhöhen. Eingabefelder werden automatisch befüllt, NordPass kann sichere Passwörter generieren und diese auch gleich speichern. Neben den Kennwörtern können auch andere Daten oder Notizen gespeichert werden, die Verschlüsselung erfolgt mit 256 Bit über den XCha-Cha20-Standard. NordPass kann sowohl unter Windows als auch im Internet über verschiedene Browsererweiterungen genutzt werden.
Angaben des Herstellers:
Für Windows geeignet, verschiedene Erweiterungen, App für Android und iOS. Die kostenlose Version ist funktionsreduziert, das Abo kostet 2,49 Euro pro Monat. -
Automatische Passwortänderung mit Dashlane
Dashlane macht es dem Windows-User sehr einfach. Schon in der Grundeinstellung erfolgt das automatische Einloggen in die zuvor gespeicherten Accounts, Login-Felder werden in der Regel zuverlässig ausgefüllt.
Die Vorteile:
Existierende Kennwörter können automatisch in Intervallen, die vom Anwender festgelegt werden, geändert werden. Das bedeutet erhöhte Sicherheit gegen Angriffe von Hackern. Leider ist dieses Feature nicht für alle Onlinedienste verfügbar, Dashlane zeigt an, ob es beim jeweiligen Anbieter funktioniert oder nicht. Lastpass verfügt übrigens über eine ähnliche Funktion, allerdings für noch weniger Seiten als Dashlane. Dennoch wird der deutsche User auch bei Dashlane viele Dienste vermissen, dieses Feature ist also in unseren Breiten nicht wirklich erfolgversprechend. Neben den Kennwörtern kann das Programm auch Rechnungen verwalten. Mit Amazon klappt dies hervorragend, und Sie erhalten einen ausgezeichneten Überblick über ihre Ausgaben. Die Bedienerführung ist sehr übersichtlich, und auch die zugehörige Smartphone-App kommt mit dem Ausfüllen der Kennwörter gut zurecht.
Die Nachteile:
In der kostenlosen Version ist die Synchronisation von Passwörtern mit mehreren Geräten nicht möglich, das Abo kostet 40 US-Dollar pro Jahr. Wir empfinden diesen Preis als zu hoch. Verglichen mit Lastpass ist der Funktionsumfang nicht groß, und es werden nicht so viele Tools für die Zwei-Faktor-Authentifizierung unterstützt.
Unser Tipp: Dieser Passwortsafe kann auch nur lokal auf der Festplatte gespeichert werden. Dafür deaktivieren Sie die Synchronisierung unter "Extras" - "Einstellungen" - "Sync".
Angaben des Herstellers: Dashlane läuft unter den Windows-Versionen 7, 8 und 10 sowie unter Android oder iOS. Für ein Windows-Gerät ist das Tool gratis, bei Nutzung auf mehreren Geräten sind pro Monat 3,33 US-Dollar zu zahlen. -
Keepass - Open-Source für den PC
Falls Sie Ihre Passwörter nur am PC verwalten möchten und das Smartphone dafür nicht benötigen, ist dieses Tool eine gute Wahl. Die Übertragung von Benutzerkennung und Passwort erfolgt im Browser, indem Sie die Tastenkombination Strg-Alt-A nutzen. Theoretisch läuft Keepass auch unter Android, allerdings ist der Aufwand dafür relativ groß und nur versierten Nutzern zu empfehlen.
Die Vorteile:
Da das Tool Open Source ist, kann ihm der User bedenkenlos vertrauen. Der Datentresor wird als KDBX-Datei auf der Festplatte gespeichert, die Bedienung ist nutzerfreundlich. Sie können dieses Programm auch auf einem USB-Stick speichern und dann auf anderen Rechnern verwenden. Da die Software frei zugänglich ist, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Erweiterungen. So können Zusatzfunktionen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung implementiert werden. Keepass ist kostenlos, die Entwickler freuen sich aber über eine Spende.
Die Nachteile:
Login und Kennwort werden im Normalfall fehlerfrei ergänzt, aber andere Daten wie eine Kontonummer oder die Adresse können nur über zusätzliche Tools eingefügt werden. Die Installation oder Konfiguration der Erweiterungen ist aufwendig und damit für Nutzer, die nicht so fit am PC sind, kaum zu nutzen.
Angaben des Herstellers: Keepass läuft unter Windows ab Windows 7, es gibt Apps für iOS oder Android. Das Tool ist kostenlos, über die Website kann aber gespendet werden. -
Lastpass - Passwortverwaltung und Online-Datensafe
Falls Sie sowohl für Ihren PC als auch für Ihr Smartphone unter iOS oder Android ein komfortables Tool benötigen, dann ist Lastpass die richtige Wahl. Uns hat der Formularassistent, der Sie beim Ausfüllen Ihrer Adresse oder anderer Angaben unterstützt, überzeugt. Es läuft zwar nicht immer alles perfekt, aber im Vergleich mit anderen Passwortmanagern ist Lastpass eine echte Empfehlung.
Die Vorteile:
Lastpass verfügt über eine Vielzahl an zusätzlichen Funktionen, die einfach genutzt oder konfiguriert werden können. So ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung über zehn unterschiedliche Apps und Programme oder sogar mit einem USB-Stick möglich, ein Teil davon läuft sogar in der Gratisversion. Daten im Browser werden zumeist korrekt ausgefüllt, und auch unter Android konnte uns diese Funktion überzeugen.
Die Nachteile:
Wenn Sie sich mit den "Einstellungen" beschäftigen, werden Sie sehen, dass deren Handhabung eher umständlich ist. Die Hilfstexte verweisen zum Teil auf eine Menüstruktur, die es in der aktuellen Version nicht mehr gibt. Die kostenfreie Variante bietet nahezu denselben Umfang wie die Vollversion, daher werden viele User damit auskommen.
Unser Tipp: In dem Programm kann eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden, über welche Sie auch dann an Ihre Passwörter kommen, wenn das Masterkennwort in Vergessenheit geraten ist. Dashlane bietet übrigens dieselbe Funktion. Natürlich sollten Sie großen Wert auf den Schutz dieser E-Mail-Adresse legen, sie also zum Beispiel auch mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung absichern.
Angaben des Herstellers: Lastpass läuft unter Windows ab Windows 7 sowie unter Android und iOS. Die Vollversion kostet 36 US-Dollar. -
True Key - bequem und sicher anmelden
Falls Sie ein einfach zu bedienendes Tool suchen, das Sie mit einem zweiten Schlüssel schützen können, dann ist True Key für Sie bestens geeignet.
Die Vorteile:
Die Programmierer haben in die Konzipierung der Zwei-Faktor-Anmeldung viel Zeit investiert. True Key bietet eine Vielzahl an Optionen, die Bedienerführung ist durchdacht und unterstützt den User beim Einrichten des Programms nach der Installation. True Key wird nicht nur am PC mit einem Masterpasswort geschützt, Sie können festlegen, dass Ihr Handy als zweiter Schlüssel verwendet wird. Sobald Sie sich am PC in True Key einloggen möchten, müssen Sie auch das Smartphone bei der Hand haben und über dieses wischen. Die App ist per Face-ID geschützt, alternativ dazu kann auch ein Fingerabdruck verwendet werden.
Die Nachteile:
True Key wirkt stellenweise überladen. Falls Sie beispielsweise nach der Installation der Browser-Erweiterung die Kennwörter aus dem Internet Explorer oder aus Firefox exportieren, so muss zusätzliche Software heruntergeladen werden. Diese hat eine Größe von etwa 75 Megabyte.
Unser Tipp: Das Tool ist vor allem für Android-User - egal, ob Smartphone oder Tablet - interessant, da das Ausfüllen von Formularen unter diesem Betriebssystem ausgesprochen gut funktioniert.
Angaben des Herstellers: True Key läuft unter Windows ab Version 7 sowie unter iOS oder Android. Die funktionsreduzierte Version ist gratis, für die Vollversion müssen Sie etwa 20 US-Dollar pro Jahr einplanen.
Aber das kann sich doch kein Mensch merken! Hier können Eselsbrücken weiterhelfen. User können beispielsweise einen oder mehrere Sätze erstellen und nur die Anfangsbuchstaben verwenden. Aus "Peter ist 39 Jahre alt und er ist Fan von Bayer 04 Leverkusen." könnte etwa das Passwort "Pi39Ja&eiFvB04L." werden. Noch besser ist es allerdings, ein komplett zufällig erstelltes Passwort zu verwenden. Hier helfen viele Internetseiten heute auch direkt bei der erstmaligen Anmeldung selbst weiter und schlagen sichere Kennwörter vor.
Passwort ändern und nicht herausgeben!
Mit einem sogenannten Passwort-Safe oder Passwort-Manager wird die Sache noch einfacher. Programme mit entsprechenden Funktionen ermöglichen es Nutzern, ihre Kennwörter sicher abzuspeichern. Für einen Zugriff langt es dann, sich ein einziges sicheres Passwort zu merken. Wie der Name des "Change Your Password Day" schon verrät, sollten Passwörter zudem in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
Ein Passwort muss jedoch nicht nur sicher sein. Gleichzeitig muss es geheim bleiben. Daher sollten Nutzer ihre Zugangsdaten inklusive Passwort niemals an Dritte weitergeben. Eine bekannte Masche von Betrügern ist es etwa, sich als Mitarbeiter eines Anbieters auszugeben und nach dem Zugangskennwort eines Nutzers zu fragen. Hier sollten User sofort hellhörig werden! Passwörter sollten aus demselben Grund nicht auf einem Zettel notiert und in der Nähe des Computers gelagert werden. Außerdem sollte es vermieden werden, öffentliche Computer oder frei zugängliche WLAN-Netzwerke zu verwenden, da hier ein erhöhtes Risiko besteht, dass Zugangsnamen und -kennwörter abgegriffen werden.
Eine zusätzliche Sicherheit kann zudem eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung bieten, die unter anderem auch in Online-Shops zum Einsatz kommen kann. Es gibt zahlreiche Anbieter, die bei entsprechender Aktivierung durch den Kunden erst ein Einloggen per Passwort verlangen und diesem dann zum Beispiel per SMS einen Code zuschicken, der nur einmalig verwendet werden kann und zusätzlich eingetippt werden muss.