Windows 10: Für Windows-7-Nutzer weiter kostenlos
Trotz des Support-Endes für Windows 7 können Nutzer weiterhin kostenlos zu Windows 10 wechseln. Hier finden Sie Antworten auf alle wichtigen Fragen zum Ende von Windows 7.
Der Support für Windows 7 wurde am 14. Januar 2020 ganz offiziell beendet. Microsoft veröffentlichte pünktlich zum Patch Day mit KB4534310 das letzte Sicherheitsupdate für das auslaufende Betriebssystem. Mit KB4536952 gab es außerdem noch ein letztes Funktionsupdate.
Mit diesem Update ging die Ära von Windows 7 zu Ende. Diese wohl beliebteste Windows-Version kam am 22. Oktober 2009 heraus und wurde im Oktober 2012 von Windows 8 und im Juli 2015 von Windows 10 abgelöst. Windows 7 ist nach mehr als zehn Jahren bei den Windows-Nutzern noch immer enorm beliebt. So läuft diese Version auf rund einem Drittel aller PC-Systeme, die Windows nutzen. Das sind rund hundert Millionen Rechner. Übertroffen wird es mit rund 75 Prozent nur von Windows 10. Weit abgeschlagen landet Windows 8/8.1 mit rund vier Prozent auf Platz drei.
Alle wichtigen Fragen zum Ende von Windows 7
Wie geht es mit Windows 7 nach dem 14.01.2020 weiter?
Seit dem 14.01.2020 liefert Microsoft weder Sicherheitsupdates noch andere Updates für Windows 7 aus. Man spricht hier vom End-of-Life-Status eines Betriebssystems. Falls neue Schwachstellen auftauchen sollten, werden diese nicht mehr geschlossen. Für Nutzer entstehen hier hohe Risiken, denn sie erhalten keinen Schutz mehr gegen neue Gefahren. Im Falle von neu entdeckten Lücken haben Angreifer künftig leichtes Spiel, weil auch Antiviren-Lösungen nichts gegen diese Sicherheitslücken im Betriebssystem ausrichten können.In der Praxis dürfte sich erst einmal nicht viel ändern. Auch in den früheren Jahren gab es für Windows 7 nur dann Sicherheitsupdates von Microsoft, wenn von entdeckten Sicherheitslücken extrem große Gefahren ausgingen. Im Zusammenhang mit dem Support-Ende muss noch ein anderer Aspekt bedacht werden, und zwar die Unterstützungsbereitschaft der Entwickler. In der Regel wird Software nur für die von Microsoft unterstützten Versionen entwickelt. Das bedeutet: Es wird für Windows 7 allenfalls nur noch veraltete Softwareversionen geben. Sieht man von den Ausnahmen ab, auf die wir noch zu sprechen kommen.
War der 14. Januar 2020 der Stichtag für sämtliche Windows-7-Nutzer?
Nein, denn Unternehmenskunden haben die Möglichkeit, über ESU (Windows 7 Extended Security Update) den Supportzeitraum für Windows 7 um bis zu drei Jahre zu verlängern. Dieser Service ist kostenpflichtig. Als Gegenleistung erhält das Unternehmen - falls notwendig - die entsprechenden Sicherheitsupdates. Ausschließlich für die folgenden Varianten von Windows 7 wird ESU-Support von Microsoft angeboten: Windows 7 Enterprise, Windows 7 Professional sowie Windows 7 Ultimate. Microsoft trifft die Entscheidung darüber, ob im Rahmen von ESU Sicherheitslücken geschlossen werden müssen und welche das gegebenenfalls sind.Sind jetzt wirklich keine Windows-7-Sicherheitsupdates mehr erhältlich?
Im September 2019 kündigte das Sicherheitsunternehmen 0Patch an, Sicherheitsupdates für Windows 7 zu entwickeln, und zwar kostenlos. Auf die zugesagte Auslieferung der Micropatches sollte man sich dennoch lieber nicht verlassen.Ist eine Nutzung von Windows 7 auch jetzt noch möglich?
Selbstverständlich können Sie Windows 7 auch jetzt noch weiter nutzen. Weder wird das Betriebssystem abgeschaltet, noch irgendwie eingeschränkt. Wenn Sie allerdings mit Ihrem Windows-7-Rechner auf das Internet zugreifen möchten, bestehen Risiken. Auf keinen Fall sollten Sie Windows 7 weiterhin nutzen, wenn Sie auf dem Rechner sensible Daten wie Kunden- oder Patientendaten abspeichern.Ist eine Nutzung des Browsers unter Windows 7 gefahrlos möglich?
Definitiv nein, weil auch der Internet Explorer, der in Windows 7 enthalten ist, keine Unterstützung mehr von Microsoft erhält. Google kündigte indes an, dass es seinen Browser Chrome bis zum 15.07.2021 unterstützen wird. Microsofts Chromium-basierter Browser Edge wird ab dem 15.01.2020 ausgeliefert. Er unterstützt nicht nur Windows 10, sondern auch Windows 7. Entsprechende Sicherheitsupdates soll er mindestens noch bis zum Juli 2021 erhalten. Verwenden Sie unter Windows 7 nur noch Browser die unterstützt und mit Updates versorgt werden.Wird das in Windows 7 enthaltene MSE noch mit Signaturen-Updates versorgt?
Ja. Die Microsoft Security Essentials (MSE) erhalten auch jetzt noch Signaturen-Updates, um Rechner vor Virenangriffen zu schützten. MSE selbst bekommt jedoch keine Updates mehr.Ist noch eine Neuinstallation von Windows 7 möglich?
Ja. Auch das ist kein Problem. Auch nach dem 14.01.2020 können Sie Windows 7 noch neu installieren und aktivieren. Während der Neuinstallation weist Microsoft aber auf die Gefahren hin, die damit verbunden sind.Windows 7 weiter nutzen oder wechseln?
Microsoft drängt Nutzer von Windows 7, zu Windows 10 zu wechseln. Windows 10 bietet nicht nur ein modernes Sicherheitskonzept, sondern unterstützt auch neuere Hardware. Wir können uns der Empfehlung nur anschließen. Wechseln Sie nach Möglichkeit zu Windows 10, weil es sich im Alltag bestens bewährt hat.Kann man direkt von Windows 7 auf 10 wechseln?
Ja. Probleme treten höchstens bei auf OEM-Rechnern vorinstallierten Anwendungen auf. Diese Programme werden auch Bloatware genannt und beim Wechsel nicht übertragen. An sich muss dies kein Nachteil sein. Darüber hinaus fallen auch von Microsoft mit Windows 7 ausgelieferte, aber in Windows 10 nicht mehr existierende Anwendungen weg. Vor einem Upgrade sollten Sie zuerst Ihre persönlichen Ordner und Daten sichern. Hierfür können Sie die Cloud oder einen externen Datenträger nutzen.
Aufgrund fehlender Treiber durch den jeweiligen Hersteller kann ältere Hardware unter Windows 10 oft nicht mehr genutzt werden. Zwar enthält Windows 10 zahlreiche Standardtreiber für ältere Hardware. Diese müssen aber nicht zwingend zu Ihrer Hardware kompatibel sein.Kann man von Windows 7 zu Windows 10 gratis wechseln?
Ja und Nein. Als Windows 10 an den Start ging, hatten Windows-7- und Windows-8-Nutzer die Option, kostenlos umzusteigen. Seit dem 29.07.2016 wird diese Möglichkeit von Microsoft nicht mehr angeboten. Dennoch: Immer wieder berichten Windows-7-Nutzer, dass ihnen mit ihrem Produktschlüssel für Windows 7 der Umstieg auf Windows 10 gelang. Also Installation und Aktivierung.
Wir wissen nicht, warum diese Möglichkeit von Microsoft inoffiziell weiter angeboten wird. Plausibel erscheint der Gedanke, dass Microsoft offenbar ein großes Interesse daran hat, möglichst viele Nutzer zum Umstieg von älteren Windows-Versionen zu Windows 10 zu bewegen. Es ist theoretisch denkbar, dass Microsoft die kostenlose Aktivierung von Windows 10 über den Windows-7-Produktschlüssel eines Tages wieder rückgängig macht. Unserer Meinung nach ist das aber ein eher unwahrscheinliches Szenario. Sollte es dennoch so kommen, bräuchten Sie nur eine Windows-10-Lizenz zu kaufen. Eine nachträgliche Neuinstallation mit Datenverlustrisiko erübrigte sich dadurch. Sie müssten lediglich den Key eingeben, um Windows 10 erneut zu aktivieren.Eine Lizenz für Windows 10 ist bestimmt nicht billig, oder?
Nein. Die offiziellen Preise für die Versionen Windows 10 Home oder Windows 10 Pro sind zwar hoch, es gibt aber deutlich günstigere Alternativen. Völlig legal können Sie Windows-10-Lizenzen für die Home- und Pro-Version beispielsweise bei Lizengo erwerben.Wie komme ich an die Installationsdateien für Windows 10?
Die Windows-10-Installationsdateien stehen auf den Microsoft-Servern zum Download bereit.Ist mein Rechner für das Upgrade auf Windows 10 gerüstet?
Das hängt vom Alter Ihres Rechners ab. Falls dieser älter als fünf oder sechs Jahre ist und mit Windows 7 oder 8 ausgeliefert wurde, lohnt es sich über den Kauf eines neuen Rechners nachzudenken. In den letzten zehn Jahren hat sich die Technik von PCs rasant verändert. Auch bei den Preisen von PCs und Laptops hat sich einiges getan. Diese haben deutlich nachgegeben.Welche Systemvoraussetzungen sollte ein Windows-10-Rechner mitbringen?
Die Systemanforderungen für Windows 10 sind weniger streng als allgemein angenommen. Zumindest sollte der Rechner über eine CPU verfügen, die mit 1 Gigahertz getaktet ist. Er sollte 2 Gigabyte Arbeitsspeicher besitzen (64-Bit-Version) und über 20 Gigabyte freien Speicherplatz auf der Festplatte verfügen. DirectX 9 sollte von der verwendeten Grafikkarte auf jeden Fall unterstützt werden. Die genannten Voraussetzungen für Windows 10 werden in aller Regel schon seit mehr als zehn Jahren erfüllt. Besitzt der Rechner mehr Hauptspeicher und Speicherplatz und arbeitet mit einer schnelleren CPU, umso besser. Inzwischen gehören auch SSDs zur Standardausstattung von Rechnern, zumal sie ausgesprochen günstig sind. Die Start- und Ladezeiten von Windows 10 lassen sich damit deutlich verkürzen.Welche Alternativen gibt es zum Windows-10-Wechsel?
Als Alternative zu Windows 10 bieten sich Linux-Distributionen an. In den letzten Jahren wurden sie deutlich benutzerfreundlicher. Für Einsteiger ist das eine gute Nachricht. Besonders hervorzuheben sind hier Ubuntu und Linux Mint.Wie lange noch wird Windows 8.1 unterstützt?
Am 10. Januar 2023 endet die Unterstützung für Windows 8.1.